Es ist ein Gefühlszustand, den wir nicht einfach erzeugen können. Ein Mysterium und seit jeher unergründlich. Doch das Thema Liebe begleitet uns ein Leben lang. Im Künstlerhaus Dortmund zeigen Künstler*innen, was ihnen dazu eingefallen ist und welche Bedeutung der Begriff „love“ heute hat.
Elitepartner und Tinder, kollektive Einsamkeit, Ehe und Polyamorie, Boomer und GenZ, cis und queer – wie man lebt und liebt, das wird heute ganz neu gedacht, diskutiert und hinterfragt.
In der inklusiven und partizipativen Ausstellung love/love zeigen Künstler*innen Malerei, Chemigramm, Video, Installation und Performance zum Thema Liebe. Werke, die so vielseitig sind wie das Lieben selbst.
In Talks und Künstler:innengesprächen und Führungen für Singles – und alle anderen – gestalten die Besucher:innen love/love durch ihre Anwesenheit mit. Das Künstlerhaus Dortmund wird zur begehbaren Bühne.
Aleksandra Belic
Aleksandra Belics Herangehensweise an die Kunst ist ein spezifisch persönlicher Weg zum Universellen, aber die Spezifika kommen mit einer solchen Geschwindigkeit, dass die unapologetische und direkte Natur ihrer Malerei den Betrachter herausfordert.
Die Künstlerin nutzt ihre eigenen Beziehungen und Erfahrungen als Inspirationsquelle, wobei der Fokus gerade neben dem Mittelpunkt der gesellschaftlichen Normen und Konformismen liegt.
Ihre Arbeit folgt der Geschichte einer kompliz ierten Frau, die weibliche Zerbrechlichkeit und Stärke in einer Welt ausdrückt, in der die Lust gewinnt und die Liebe verloren ist.
instagram.com/aleksandra.belic
Marlene Apmann & Anja Bohnhof
Arrangierte Ehen sind in Indien verbreitete Praxis. In der urbanen Mittelschicht werden zunehmend aber auch Liebesheiraten geschlossen. Insgesamt zeigt sich in Indien ein wachsender Trend, die Hochzeitsfeiern als ein aufwändig gestaltetes Ereignis zu inszenieren; dabei werden die Veranstaltungsorte, große Hallen oder auch Zelte mit Hilfe von Kulissenarchitekten in indische Traumwelten verwandelt. Für diejenigen, die zu den Wohlhabenden zählen, kennt die Illusionswelt der Hochzeitsindustrie keine Grenzen. Das fotografische Projekt ist 2014 zusammen mit Marlene Apmann in Bangalore entstanden.
Der fotografische Fokus liegt auf der Kulissenarchitektur, aufgenommen vor oder nach den prunkvollen Feierlichkeiten.
Der zweite Teil der Arbeit sind Porträts von verheirateten indischen Frauen, aufgenommen Monate bis Jahrzehnte nach ihrer eigenen Hochzeitsfeier. Gekleidet sind die Porträtierten in ihren Hochzeitssari und geschmückt mit ihrem Hochzeitsschmuck, soweit dieser noch vorhanden ist. Die porträtierten Frauen haben verschiedene religiöse Hintergründe und stammen aus unterschiedlichen Kasten. Alle leben in einer Ehe, in der manchmal Liebe Teil des Lebens geworden ist und manchmal nicht.
fotografie-marlene-apmann.de, bohnhofphoto.de, galerie-m.com