Das künstlerische Werk der Kara Walker (*1969) ist überaus vielfältig. Sie zählt zu den profiliertesten US-amerikanischen Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart. Weltweit bekannt ist sie durch ihre wandfüllenden Scherenschnitte geworden, aber auch ihre raumgreifenden Skulpturen, die provokativ und eindrücklich Rassismus, Sexismus und andere Formen der Unterdrückung und Gewalt anprangern.
Jetzt sind rund 650 Arbeiten sowie eine Auswahl ihrer Filme in der Ausstellung „A Black Hole is Everything a Star Longs to Be“ der Schirn Kunsthalle bis Januar 2022 zu sehen. Besonders Arbeiten auf Papier sind zentral für Walkers künstlerische Praxis. Virtuos bedient sich die Künstlerin verschiedenster Stile, Referenzen und Techniken – von Kohle über Tusche bis hin zu Pastell- und Kreidezeichnungen.
Ihre intimen Skizzen und Notizen sind Austragungsort grafischer Denkprozesse und zugleich Mittel der Satire und Karikatur, der Imagination und Subversion. Unerbittlich rüttelt Walker an Geschichtsbildern und befragt in radikaler Offenheit und drastischer Bildsprache rassistische Machtstrukturen, Stereotype und Geschlechterrollen. Sie bezieht sich dabei immer wieder auf historische wie aktuelle Ereignisse und Themen – vom transatlantischen Menschenhandel bis zur Präsidentschaft von Barack Obama. Die Künstlerin macht bis heute anhaltende Konflikte und Traumata sichtbar und verhandelt schonungslos die Entstehung der kollektiven US-amerikanischen sowie der eigenen Identität.
KARA WALKER – A BLACK HOLE IS EVERYTHING A STAR LONGS TO BE
15. OKTOBER 2021 – 16. JANUAR 2022 in der Schirn Kunsthalle
Das ist eine Playlist der Künstlerin, die sie während ihrer künstlerischen Arbeit im Studie hört.
Titelfoto:
KARA WALKER, Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt
2021, Foto: Norbert Miguletz