Buchtipp zum Weltkunsttag

Die Ballerinas von Edgar Degas, Gemälde von Claude Monet und die vergoldeten Mosaikküsse von Gustav Klimt. Kunstwerke, die wir im Museum betrachten können. Heute ist Weltkunsttag!

Wenn man bedenkt, dass bereits vor über 40.000 Jahren die ersten Kunstwerke in Form von Höhlenmalereien entstanden, heißt das auch, Kunst gehört zum menschlichen Leben dazu und spielt eine wichtige Rolle beim Teilen von Wissen, Techniken und Traditionen. Sie weckt Neugier und lädt ein zum Dialog, ist Motor von Kreativität, Innovation und kultureller Vielfalt. Die UNESCO ruft an diesem Tag insbesondere zur Teilnahme an Debatten, Kulturveranstaltungen, Besichtigung von Ausstellungen und weiteren Aktivitäten rund um die Kunst auf.

„Das war Kunst, jetzt ist es weg“ von Cora Wucherer

Wir würdigen die Kunst, indem wir ins Museum oder in eine der vielen Galerien gehen. Vielleicht auch, um ein schönes Gemälde zu kaufen. Ganz andere Motivationen und Inspirationen empfanden wohl einige Menschen, von denen Cora Wucherer in ihrem kleinen, sehr lesenswerten und witzigen Büchlein „Das war Kunst, jetzt ist es weg“ berichtet. Sie beschreibt, dass selbst in einem Museum Kunstwerke nicht sicher sind. Auf den Straßen aber schon gar nicht. Das musste die chilenische Künstlerin Lotty Rosenfeld erfahren, die anlässlich der Documenta weiße Kreuze auf Straßen in Kassel klebte. „Auf Deutschlands Straßen versteht man keinen Spaß – äh keine Kunst“, so die Autorin, als die Straßenreinigung wieder Ordnung herstellte und die Kreuze beseitigte.

Menschen stolpern in einem unachtsamen Augenblick und verursachen einen millionenschweren Schaden. Oder halten sich selbst für Künstler und ergreifen ungefragt Restaurierungsmaßnahmen. Dabei hinterlassen sie schlimme Resultate. Und es gibt solche, die Skulpturen entsorgen oder wegputzen, weil sie sie schlichtweg für Müll oder Dreck halten. So wie es einem Werk von Joseph Beuys erging. Der Künstler, der mit seinen Fett-Kunstwerken häufiger für Irritationen sorgte und für reinigendes Handeln bei einem Hausmeister, der das Fett an der Wandecke entsorgte!!

„Das war Kunst, jetzt ist es weg“ versammelt die spektakulärsten Kunstunfälle unserer Zeit und erzählt die tragikomischen Geschichten dahinter: von dem Milliardär, der mit dem Ellbogen ein Loch in seinen just versteigerten Picasso rammte, über den Austauschstudenten, der wegen eines Selfies in einer steinernen Vagina stecken blieb, bis hin zu der Sammlerin, die Jeff Koons Balloon Dog in tausend schillernde Scherben zerschellen ließ.
So sind wir Menschen, wissbegierig und kunstliebend, aber manchmal auch ungeschickt und unberechenbar, wie das lustige und sehr lesenswerte Buch der Autorin deutlich macht. Nicht nur am Weltkunsttag zum Lesen und Lachen unbedingt zu empfehlen.

ISBN: 978-3-8321-6940-4

Ausstattung: 50, 50 farbige Illustrationen

ET: 16. April 2024 Verlag: Dumont

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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