Christian Jankowski in der Kunsthalle Tübingen

Christian Jankowski zählt zu den einflussreichsten Aktions- und Konzeptkünstlern seiner Generation. Insbesondere mit seinen subversiven Performances und Aktionen überrascht er die internationale Kunstwelt bis heute immer wieder von Neuem. Nun ist sein umfangreiches Œuvre, das neben der filmischen Praxis auch Fotografie, Skulptur und Malerei umfasst, in der Kunsthalle Tübingen zu sehen.

Bereits als Student sorgte Jankowski mit Aktionen wie Die Jagd (1992) für Aufsehen, als er in archaischer Manier Lebensmittel mit Pfeil und Bogen im Supermarkt erlegte. Seine Jagd zwischen den Supermarktregalen machte den damals 23-jährigen sozusagen über Nacht bekannt.

Darüberhinaus ist es ihm gelungen, TV-Priester, Politiker oder Wahrsagerinnen in Kollaborationen zu verwickeln und zu Mitspieler*innen zu machen. Diese Aneignungs-Strategie kulminierte 2011 schließlich in Casting Jesus (2011), bei der er Vertreter des Vatikans dazu brachte, im Format einer Casting Show den besten Jesus zu küren.

Das Reisen ist nicht nur konstanter Bestandteil seines Lebens, sondern auch in seine künstlerische DNA eingeschrieben. So begegnet Jankowski auch der eigenen Kultur mit der Distanz des Forschenden.

Mit den Tickets zur Ausstellung haben Besucher*innen zugleich eine Abenteuerreise gebucht, die in verschiedene thematische Kraftfelder unserer Lebenswelt führt. Dabei können historische Orte, Monumente, die Medienlandschaft, das Kunstsystem und nicht zuletzt die Stadt Tübingen mit neuen Augen gesehen werden.

Kuratorin: Dr. Nicole Fritz
Kuratorische Assistenz: Lisa Maria Maier

Christian Jankowski I WAS TOLD TO GO WITH THE FLOW
2. Juli bis 30. Oktober 2022 in der Kunsthalle Tübingen

Titelbild: Christian Jankowski, Heavy Weight History (Ludwig Waryñski), 2013

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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