Mit ihrer Stimme zieht sie die Zuhörer*innen sofort in ihren Bann. Marley Munroe, die Frau hinter dem Namen Lady Blackbird. Heute ist ihr Debütalbum „Black Acid Soul“ digital veröffentlicht worden. Es enthält elf Titel, davon sieben Coverversionen. Opener ist der legendäre Track „Blackbird“, den die große Nina Simone bereits im Jahr 1963 auf dem Höhepunkt des Bürgerrechtskampfes sang. Fast sechs Jahrzehnte später interpretiert Munroe ihn in einer neuen, kraftvollen Version, die den großen, fortwährenden Schmerz und Kampf der afroamerikanischen Bürgerinnen und Bürger nuanciert vermittelt. In gewisser Weise macht sie ihn zu ihrem persönlichen Song mit der unvermindert bestehenden politischen und gesellschaftlichen Relevanz.
„Collage“ ist ein Stück mit Rockgeschichte. 1969 von der James Gang geschrieben, besitzt es mit seiner treibenden Bass- und Pianobegleitung eine ganz spezielle Dynamik. Als Bruise-Mix hatte der Song einen zweiten großen Auftritt.
Die Eigenkomposition „Fix It“ von Lady Blackbird und Seefried ist eine schöne, intime Pianoimpression. An den Tasten sitzt Deron Johnson, der sein Instrument virtuos beherrscht und das fantastisch gesungene Stück wunderbar untermalt.
Die berührende Jazzballade „Nobody’s Sweetheart“ überzeugt allein schon durch das wunderbare Trompetensolo von Shorty Trombone. Lady Blackbird nennt ihn einen Wegbereiter-Song, den ersten, den sie mit Seefried eingespielt hat. Hier zeigte sich bereits, dass die beiden musikalisch zusammenpassen.
Mit „Beware the Stranger“ covert sie den Song „Wanted Dead or Alive“ von The Voices of East Harlem aus dem Jahr 1973 . Munroes Version ist minimalistisch, denn dort wo im Original ein Chorus singt, ist in dieser neuen Version Lady Blackbird überragender Gesang zu hören und während am Ende Chorgesang einsetzt.
Mit ihrem Album „BLACK ACID SOUL“ beweist Lady Blackbird ihr herausragendes Talent und großartige Performance. Glücklicherweise ist sie dem Grammy-nominierten Produzenten Chris Seefried begegnet, mit dem sie eine musikalische Partnerschaft einging.
„Black Acid Soul“ ist ein Muss für alle Fans guter Musik, die über die Jazzszene hinausgeht und sie doch in gewisser Weise bestens präsentiert.