Zwei sehr sehenswerte Ausstellungen sind zur Zeit in Düsseldorf zu sehen. In der Kunsthalle Düsseldorf holen zwei Künstler*innen die Epoche der Romantik in die Gegenwart; die Kunstsammlung stellt zwei Künstler*innen einander gegenüber, die sich im wahren Leben nie begegnet sind.
Margarete Jakschik und Friedrich Kunath ONLY LOVERS LEFT
Eine bunte Wand, die Taylor Swift heißt, und ein Kinderzimmer, das die ersten Zeichen des Wandels zum Teenager aufweist, ein Eisbär der ermattet neben einem schlappen Tennisnetzt liegt und andere in POP-Art dargebotene Elemente wie ein überdimensionierter Slipper, der vielleicht anzeigen will, dass wir Menschen auf zu großen Füßen durch unsere Welt gelaufen sind, ohne auf unsere Ressourcen zu achten.
In der ersten gemeinsamen Ausstellung von Margarete Jakschik und Friedrich Kunath mit dem Titel ONLY LOVERS LEFT wird die Kunsthalle Düsseldorf zu einem Ort, der zum Nachdenken anregt und eindrucksvoll zeigt, was künstlerische Kreativität bedeuten kann. Anhand von Fotografien, Gemälden und Installationen der beiden Künstler*innen werden sowohl ihre unterschiedlichen ästhetischen Positionen als auch ihre Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt gerückt.
Die Romantik als vergangene Epoche mit ihrer Hinwendung zur Natur und Fokussierung auf das Ich, wird hier künstlerisch neu interpretiert und in die Gegenwart geholt. Nur in der Kunst liegt die Möglichkeit, die Widersprüche zwischen Sehnsucht nach Aufbruch und Neuem mit der nach dem Vergangenen aufzuheben.
Kunsthalle Düsseldorf
16.3. bis 9.6.2024
Hilma af Klint und Wassily Kandinsky – Träume von der Zukunft
Im K20 in Düsseldorf stoßen zwei Wegbreiter der westlichen Abstraktion aufeinander, die sich im realen Leben nie gesehen haben – die schwedische Malerin Hilma af Klint und der russische Maler und Mitbegründer der „Blauen Reiter“ Wassili Kandinsky. Während Hilma af Klint zwar von 1880 bis 1882 an der Schwedischen Kunsthochschule zusätzlich bei Kerstin Cardon Porträtmalerei studierte, war sie jedoch zu Lebzeiten kaum bekannt. Die Kunstsammlung bringt beide zusammen in einer umfassenden, sehr schön kuratierten Ausstellung.
Hilmas Vater spielte unbewusst eine große Rolle für die Kunst seiner Tochter. Er war Befehlshaber über die schwedische Flotte und hatte die Küste Schwedens kartographiert und festgehalten, wie die unsichtbare Welt unter dem Meeresspiegel aussieht. Hilmas Werke sind Kartographien von unsichtbaren geistigen Welten und markieren diese Welt mit nautischen Zeichen und den gestrichelten Linien, die auch auf Seekarten zu sehen sind.
Die Ausstellung zeigt Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Notizen im Vergleich, so können Betrachter*innen die Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten nachvollziehen. Verbunden hat beide Künstler der Traum von einer Zukunft, zu der die Kunst den Weg weisen sollte.
Zu sehen vom 16.3. — 11.8.2024 im K20