Tod, Teufel und der Horror, warum ziehen uns diese Themen an und gleichzeitig wehren wir sie ab? Eine paradoxe und zwiespältige Reaktion. Bereits Sigmund Freud sah hier Geheimnisse aus der Vergangenheit, Verlust, Wiederholung, Trauma, Tod und Sexualität. Sein Modell des normalen menschlichen Bewusstseins verbindet sich mit dem Horror-Genre durch seine Vision der Abnormität: der Ursprung und die Auswirkungen des Monströsen, des Ekelhaften, des Verborgenen, des Mörderischen, des Perversen. Die Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf „Tod und Teufel – die Faszination des Horrors“ geht dieser Spur nach.
Die Kunst und die Faszination des Horrors
Erstmalig beleuchtet eine Schau das Erbe und die Fortführung künstlerischer Strategien des Grauens in Mode, Musik, Film sowie der zeitgenössischen Kunst. Das Spektrum der gezeigten 120 Werke reicht von klassischer Malerei und Skulptur bis zu aufwendigen Installationen.
Dabei spannt sich der Bogen von den fantastischen Dämonen der Renaissance, die sündiges Verhalten anmahnen, über die Landschaften der Romantik, die von Ruinen und Schatten durchdrungen sind, bis hin zu den spannungsgeladenen Figuren, die in frühen Horrorfilmen des 20. Jahrhunderts lauern. Als Teil eines „kannibalischen“ Genres, das seine eigenen Symbole, Charaktere und Themen immer wieder neu aufgreift, dienen diese historischen Beispiele zur Kontextualisierung der zeitgenössischen Interpretationen des Grauens.
Im Hauptteil der Schau bringt die Ausstellung Werke aus den letzten zwei Jahrzehnten zusammen. Die vielfältigen Adaptionen von Strategien und Protagonisten des Horrors zeugen von seiner Bedeutung in Mode, Musik, Film und Kunst.
Präsentiert werden Arbeiten von so verschiedenen Künstler*innen wie Rei Kawakubo, den Chapman Brothers, Billie Eilish, Lars von Trier, Berlinde de Bruyckere, Mary Sibande und vielen anderen. Death Metal und die blutgefüllten Turnschuhe von MSCHF treffen auf Beiträge von Andres Serrano und Eliza Douglas.
TOD UND TEUFEL – FASZINATION DES HORRORS
14.9.2023 – 21.1.2024
Zur Ausstellung gibt es ein horrormäßiges Rahmenprogramm
Titelbild: Dmitry Smirnov, Zombie Boy (Rick Genest), 2011