TERMINATOR: DARK FATE – biedere Durchschnittskost

Eigentlich war das Leben von Dani Ramos (Natalia Reyes) ganz in Ordnung. Sie hatte einen ordentlichen Job und lebte gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Bruder in Mexiko City. Doch plötzlich findet sich die junge Frau inmitten des unerbittlichen Krieges zwischen den Menschen und den Maschinen wieder, der schon lange und zeitübergreifend tobt. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt – mit ihr selbst im Zentrum. Glück im Unglück: Sie erhält dabei unverhofft gleich zweifache Unterstützung. Und zwar von der kampferprobten Sarah Connor (Linda Hamilton) sowie von Grace (Mackenzie Davis), einer kybernetisch weiterentwickelten Supersoldatin aus der Zukunft. Diese Hilfe wird allerdings auch dringend gebraucht. Denn ein weiterentwickelter Terminator „Rev-9“ (Gabriel Luna) ist ebenfalls aus der Zukunft geschickt worden. Dessen einziges Ziel ist Danis Tod. Da ist es umso besser, dass ein alter Bekannter (Arnold Schwarzenegger) ebenfalls zwischen die Fronten gerät, der Sarahs Schicksal einst für immer veränderte.

Sarah Connor (Linda Hamilton) Foto: © 20th Century Fox

„Terminator: Dark Fate“ ist der sechste Teil der Science-Fiction-Saga, die einst von Regisseur James Cameron mit den beiden Klassikern „Terminator 1“ und „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ begründet wurde. Der am 24. Oktober in den Kinos anlaufende neueste Ableger der Reihe ignoriert dabei die vorangegangenen drei Teile und versteht sich selbst als unmittelbare Fortsetzung von James Camerons zweiten Werk aus dem Jahr 1991.

Allerdings, und das sei gleich eingangs festgehalten, kommt der 128 Minuten-Streifen von Regisseur Tim Miller (u.a. „Deadpool 2“) nicht annähernd an seine beiden Vorgänger heran und siedelt sich eher im niederen Mittelmaß der übrigen Fortsetzungen aus dem Terminator-Universum an.

Arnold Schwarzenegger Foto © 20th Century Fox

Dabei hat der Film drei Stärken, die er jedoch insgesamt noch stärker hätte ausspielen müssen: die Action-Sequenzen, den Terminator „Rev-9“ und Arnold Schwarzenegger.

Doch eines nach dem anderen. Die Action-Sequenzen zeigen zwar nichts, was man nicht schon mal gesehen hätte, doch sind sie meist ordentlich und intensiv gefilmt. Gleichwohl wäre hier mit Blick auf die recht dünne Story des Films mehr durchaus auch mehr gewesen. Gleiches gilt auch für das neueste Terminator-Model. Das sieht als Mischform aus einem T800, einem T1000 und einer Venom-ähnlichen Ummantelung nämlich richtig gut aus. Doch auch der „Rev-9“ hätte durchaus mehr Leinwandzeit verdient gehabt. Gleiches gilt auch für Schwarzenegger. Der stößt erst im letzten Filmdrittel zur Gruppe und – mal abgesehen von seiner leicht fragwürdigen Hintergrundgeschichte – macht Arnie richtig Spaß. Bei ihm sitzen die Onliner, bei ihm zünden die Pointen. Und vor allem transportiert er trotz des schwachen und teils kruden Plots eine ganze Portion Nostalgie auf die Leinwand.

Dani Ramos (Natalia Reyes) Foto © 20th Century Fox

Doch so gut Schwarzenegger funktioniert, so schwach sind die anderen Figuren. So nimmt man Dani Ramos ihre Entwicklung während des Films, die als hilflose und unwissende junge Frau beginnt, nicht wirklich ab. Der Charakter erhält zu wenig Tiefe, da für Emotionen schlichtweg kaum Zeit und Raum gelassen wird.

Derweil hat Linda Hamiltons Terminator-erfahrene Sarah Connor ein ganz anderes Problem: Sie soll ein abgezocktes Badass sein. Allein: Weder ihre Sprüche, noch ihre Aktionen funktionieren. Insgesamt fühlt sich das Ganze zu sehr nach „Möchtegern“ an. Dieses Problem hat Mackenzie Davis als Supersoldatin Grace nicht. Sie bleibt ebenso wie „Rev-9“-Darsteller Gabriel Luna schlichtweg insgesamt zu blass und sind austauschbar. Luna erreicht trotz seiner in der Mimik extrem reduzierten Performance nie die bedrohende Präsenz eines Robert Patrick aus dem legendären zweiten Teil.

Fazit: Eingefleischte Terminator-Fans können an Tim Millers „Terminator 6 – Dark Fate“ sicher ihre Freude haben. Doch trotz einiger gelungener Momente wirken in dem Film insgesamt zu viele Elemente zu unausgereift, als dass er es über biedere Durchschnittskost hinaus schaffen könnte.
Wertung: 2,5 von 5 Punkten

Fotos: © 20th Century Fox

Niklas Frielingsdorf
Niklas Frielingsdorf
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