Markus J. Thonhaugen (aka DJ iDJa) ist ein norwegischer DJ und Produzent. Und sein Berlin Besuch im Jahre 2018 hat ihn tief beeindruckt. Angesagte Clubs wie Berghain, Watergate und KitKat packten ihn mit der treibenden Energie Berliner Techno-Nächten und setzen eine Idee in ihm frei.
„Es gibt diese berüchtigte strenge Türpolitik in Berliner Clubs. Besonders im Berghain und auch im KitKat. Wenn Du es aber an den Türstehern vorbeischaffst, empfängt Dich drinnen ein Gefühl von
Zusammenhalt und Gemeinschaft. Ich wusste, dass ich hier – an diesem Ort – richtig bin.“
Markus hat indigene Wurzeln. Er ist zu einer Hälfte Norweger und Sámi. Die Sámi-Kultur ist naturverbunden und mit dem Joik ist eine eigene Kehlgesangs-Art entstanden, die ein integraler Bestandteil ihrer traditionellen Kultur ist. Es werden Tiere, Menschen und Naturphänomene besungen. Joik dient weniger der Unterhaltung, mehr sich dem Besungenen näher zu fühlen.
Der DJ verknüpft in seinen Songs die traditionelle Musik der Sámi mit House und Disco. Für seinen aktuellen Track „Techno Ahčči“ nähert er sich erstmals einen härteren berlingeprägten Techno- und
Clubsound.
„Es war für mich das ultimative Experiment. Ich wollte einen indigenen Sänger von der Arktis in einem Berliner Techno Club hören. Da es das noch nicht gab, bzw. ich es noch nicht gehört habe, habe ich
einfach selbst eine Platte gemacht.“
2020/2021 hat Markus mit seinem Vater, Arne Ivar Johnsen, einem im Ruhestand lebenden Sámi Musiker an dem Track gearbeitet. Er hat auch den Songtext in Sámi verfasst. „Es geht in dem Song darum, man selbst zu sein. Keiner möchte von anderen grundlos verurteilt und gebrandmarkt werden.“ sagt Markus Vater Arne.
Die Tromsøer Regisseurin Elisabeth Rasmussen, die u.a. Dokumentationen für Netflix anfertigt, konnte sich sofort für die Idee einer Visualisierung des Projektes begeistern. Gedreht wurde in Tromsø und Berlin.
Die Berliner Szenen wurden von der bekannten Kamerafrau Jannicke Mikkelsen aufgenommen, die bereits ein Musikvideo für Queen und den Netflix Film „Stowaway“ mit Anna Kendrick gemacht hat.
Auf sehr faszinierende und kreative Weise werden hier zwei Kulturen miteinander verwebt.
Erschienen ist die Originalversion des Tracks als auch eine Extended Version und eine Extended Dub
Version für DJs
Foto: (c) Mads Suhr Pettersen