SNEAKER

Wer hat sie eigentlich nicht an den Füßen – Sneaker? Fast jeder/e trägt sie gelegentlich oder sogar dauernd. Nun sind sie vom 17. Februar an im NRW-Forum Düsseldorf in einer Ausstellung zu sehen, die das Kultobjekt mit rund 250 Paaren feiert: darunter Sammlerstücke, Designklassiker und Social-Media-Ikonen. Denn Sneaker sind mehr als nur Schuhe: Vom Kindheitswunsch zum Statussymbol bis hin zum modischen wie politischen Statement. Seit den 1980er Jahren hat der Sneaker einen rasanten Aufstieg erfahren. Die Basketball- und die Hip-Hop-Szene holten ihn vom Sportplatz zunächst auf die Straße, in den Mainstream und schließlich auf die Laufstege der Luxuslabels.

Besucher*innen gelangen durch einen überdimensionierten Schuhkarton, in dem der vielleicht begehrteste Sneaker der Welt in Szene gesetzt wird, in die Ausstellung: 1989 war der sagenhafte Nike Mag als Prototyp im Film Zurück in die Zukunft II zu sehen. Rund 25 Jahre später kam er in limitierter Edition auf den Markt. In der Ausstellung wird der original Filmrequisiten-Schuh neben dem voll funktionsfähigen Modell mit automatischer Schnürung und LEDs gezeigt.

Nike Blazer Mid 77 Flyleather 2020 by Photographer Louis Shaw

Warum und durch wen wurden Sneaker zu Legenden?

Zu Beginn der Präsentation werden ihre Ursprünge in Sport und Musik beleuchtet und anhand von Originalen wie dem Adidas Superstar aus den 1970er Jahren eine Erfolgsgeschichte erzählt: Der ursprüngliche Sportartikel wird zum Lifestyle-Objekt und fasst auf den Schulhöfen Fuß. Besonders wichtig für die Anfänge ist die Air Jordan Reihe, eine Kollaboration zwischen Nike und Basketballlegende Michael Jordan. Ein Highlight stellt die komplette Serie des Air Jordan 1 von 1985 in allen 20 Farbvariationen und hauptsächlich ungetragen (Deadstock) dar, die nur eine Handvoll Sammler*innen weltweit besitzt.

Super Normal 2 Orange Milk

SNEAKER sind Sammelobjekte

„Heute ist ein regelrechter Hype rund um Sneaker zu beobachten, der im Hauptteil der Ausstellung fokussiert wird. Marken starten Kollaborationen mit Stars und Künstler*innen, internationalen Brands oder auch Designer*innen wie Virgil Abloh und Ruohan Wang . Außerdem kommt es immer wieder zu ungewöhnlichen und überraschenden Kooperationen – wie mit Lego, Ben & Jerry‘s, Star Wars oder Tiffany“, so Kuratorin Alina Fuchte. Zu sehen sind Designobjekte wie die komplette Reihe der Louis Vuitton x Nike Air Force 1 Friends & Family Collection, der Adidas Lego Superstar zum selbst bauen, der Nike Air Force 1 Tiffany & Co. 1837 und die „KOI“-Kollaboration zwischen Asics und Düsseldorfer Store AFEW.

Sneaker werden weltweit gesammelt, können mitunter tausende Euro kosten und nach wenigen Sekunden ausverkauft sein. Auf die Titelseite der New York Post schaffte es 2005 der Nike SB Pigeon Dunk im Zusammenhang mit dem „Sneaker Riot“: Jugendliche campten schon Tage vor dem Verkaufsstart vor dem New Yorker Store, die Polizei versuchte die Masse in Schach zu halten und die Glücklichen, die ein Exemplar ergatterten, wurden aus Sicherheitsgründen mit dem Taxi nach Hause gefahren.

Inzwischen erfolgt die Jagd nach den Schuhen online in Form von sogenannten „Drops“ oder „Raffles“. Viele Schuhe gehen durch die Präsenz auf Instagram oder TikTok viral, wie die Big Red Boots des New Yorker Kollektivs MSCHF, die auch in der Ausstellung gezeigt werden.
Neben futuristischen Designs werden im letzten Kapitel der Ausstellung Sneaker mit innovativen Technologien wie Augmented Reality 3D-Druck und NFTs gezeigt. Mit Blick auf die Zukunft der Sneaker-Kultur werden außerdem konsumkritische und ressourcenschonende Ansätze vorgestellt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Alina Fuchte, NRW-Forum Düsseldorf. und ist vom 17. Februar bis zum 17.2. – 26.5.2024 im NRW-Forum zu sehen.

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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