Brüche in der Struktur, das Unbekannte in der sprunghaften Existenz: Die Tänzer-Choreographen Judith Sánchez Ruíz und Edivaldo Ernesto, u.a. Tänzer der Compagnie Sasha Waltz & Guests, spielen in ihrem neuen Duett „There is a name for it“ mit der Spannung zwischen der öffentlichen Rolle des Individuums und seinen Emotionen. Dabei untersuchen sie unterschiedliche Charaktere und spüren ihnen tänzerisch prägnant nach – manchmal nahe am Schmerz, tanzend und fliegend zwischen Verloren- und Verlassenheit. In Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Identität und ihren kulturellen Wurzeln arbeiten sie zunächst einen scharfen Kontrast der Mentalitäten heraus, der sich schließlich zu einem neuen Miteinander im Hier und Jetzt wandelt.
Die Tänzerin und Choreographin Judith Sanchéz Ruíz wurde in Havana, Kuba, geboren und begann im Alter von elf Jahren ihre Tanzstudien an der National School of Arts. Sie arbeitete international mit Compagnien wie der DanzAbierta Company, der Mal Pelo Company, der Trisha Brown Dance Company sowie mit Choreographen wie David Zambrano, DD Dorvillier, Jeremy Nelson und Deborah Hay. Gegenwärtig gehört sie zum Ensemble von Sasha Waltz & Guests und wirkte u.a. an „gefaltet“ und „Sacre“ mit. Judith Sanchéz Ruíz präsentiert ihre Choreographien auf zahlreichen Festivals weltweit sowie in Theatern und Museen, darunter das Storm King Art Center, das Guggenheim Museum New York, die Danish National School of Theater and Contemporary Dance und bei Hedwig Dance in Chicago.
Edivaldo Ernesto wurde in Maputo, Mosambik, geboren. Er begann 1998 in der tsemba dance group mit dem Tanzen und lernte zunächst vier Jahre lang traditionellen mosambikanischen Volkstanz, bevor er sich 2003 bei der Compagnie Escultutas Humanas erstmals mit zeitgenössischem Tanz auseinandersetzte. Seither hat er u.a. in David Zambranos „twelve flies went out at noon”, „soul project” and „SHOCK” mitgewirkt. Seit 2005 arbeitet er mit Sasha Waltz und gehörte seit 2008 zum festen Ensemble von Sasha Waltz & Guests. Er tanzte in „Travelogue – Twenty to eight“, „Jagden und Formen“, „Continu“, „Metamorphoses“, „Passion“, „gefaltet“, „Sacre“ und verschiedenen Dialoge-Projekten von Sasha Waltz. Seit 2012 arbeitet er mit Judith Sánchez Ruíz an spontanen improvisatorischen Performances, ihr Duett „There is a name for it“ ist u.a. auch beim DeSingel, Festival Dans & Performance in Belgien und beim Gdansk Dance Festival in Polen zu sehen.
Regie, Choreographie und Performance Judith Sánchez Ruíz und Edivaldo Ernesto
Sound-Design Edivaldo Ernesto
Licht Martin Hauk
Kostüme Mat Vooter in Zusammenarbeit mit Judith Sánchez Ruíz und Edivaldo Ernesto
Termin: FR 30. Mai 20 Uhr
Karten 18 € | 22 € | ermäßigt 14 €
Fotos © Octavio Tapia