Vorgestellt: Dirty Loops und ihr Debütalbum “Loopified”

Dirty Loops, das sind die drei langjährigen Freunde und Musikhochschulabsolventen Jonah Nilsson (Gesang & Keyboards), Henrik Linder (Bass) und Aron Mellergardh (Schlagzeug)aus Stockholm. Mit ihrer Idee,  eine atemberaubend funkige Coverversion von Lady Gagas „Just Dance“ noch während ihres Studiums am Royal College of Music auf Youtube zu stellen,  verzeichneten sie allein in den ersten beiden Monaten über 100.000 Views und wurden mehr als 10.000 mal auf Facebook geteilt. Und zwar komplett viral und unterhalb des Medien-Radars – ohne einen Hauch von Promotion.

Die Dirty Loops legten nach und luden mindestens ebenso einzigartige Coverversionen von Justin Biebers „Baby“, Adeles „Rolling in the Deep“, Britney Spears‘ „Circus“, Justin Timberlakes „Sexyback“ und Rihannas „Rude Boy“ ins Netz. Mit Erfolg, denn die Klicks summierten sich auf fast 15 Millionen, mit annähernd 100.000 Abonnenten. Als sie ihren ersten selbstgeschriebenen Song „Hit Me“ digital verfügbar machten, schossen die drei Schweden sogar in die japanischen Top Ten – Wochen vor dem offiziellen Single-Release.

Schnell bot sich Andreas Carlsson, einer der erfolgreichsten Produzenten Schwedens und Hitschreiber für Britney Spears, Katy Perry und Carrie Underwood, als Manager für die drei an. Der amerikanische Multi-Platin-Produzent David Foster wurde von links und rechts auf die Band aufmerksam gemacht, ließ sie nach LA einfliegen und nahm sie ohne lange Überlegung auf seine 2012er Asien-Tour „David Foster & Friends“ mit – immerhin in einer Reisegruppe mit Babyface, Chaka Khan und anderen Stars jener Größenordnung. Danach präsentierte Foster der Band umgehend einen Schallplattenvertrag mit dem Jazzlabel Verve, dem er seit kurzem vorsteht.

Die Liste der berühmten Dirty Loops-Fans ist inzwischen lang geworden: Stevie Wonder, Quincy Jones, Adam Levine, Dallas Austin, Rodney Jerkins und Avicii – um nur einige wenige zu nennen – schwärmen lautstark und in aller Öffentlichkeit von ihnen. R’n’B/Pop-Superstar Brian McKnight bezeichnete sie als „die musikalischste Band“, die er je gehört hätte.

Den Schritt vom Youtube-Gimmick zur Band mit eigenem Material und sehr eigenem Sound nehmen die Dirty Loops auf ihrem Debütalbum mit Leichtigkeit. Als Produzenten fungieren sie selber, Andreas Carlsson und David Foster oblag es, sie in ihrer musikalischen Version zu unterstützen.

Jonah Nilsson: „Die Rohversion unserer Single ‚Hit Me‘ war noch ziemlich basic und David war der Meinung, dass wir uns zu sehr zurückhalten, nicht alles geben. Kurz: das Stück noch nicht loopifiziert hatten. Er hat uns immer wieder ermutigt, bis ans Äußerste zu gehen. Das Ergebnis hört man jetzt auf dem Album.“ Hitmaker Foster, der seit Jahrzehnten die meisten kommerziellen Genres und Radioformate geschickt bedient, dürfte es wie ein kreativer Befreiungsschlag vorgekommen sein, sich der überwältigenden musikalischen Power des Trios auszusetzen, das furcht- und gnadenlos die Musikgenres durcheinanderwürfelt und alles zusammen mit der Energie einer Wasserstoffbombe auf die Hörer loslässt.

Wie beschreibt die Band selbst ihre wahnwitzige Überdosis Musik? „Man hat uns schon alles Mögliche genannt, aber ich denke, wenn, dann machen wir so was wie Fusion-Pop; in diese Fusion fließt alles ein, was wir jemals gehört habe: Klassik, Jazz, Pop. Diese Karten haben wir einfach nur neu gemischt bzw. loopifiziert. Am Anfang steht meist eine eher typische Pop-Melodie, die wir dann mit unsere Dirty Loops-Maschine bearbeiten und was auf der anderen Seite herauskommt ist dann halt loopifiziert“, erklärt Jonah, der praktisch seit seiner Geburt im Kirchenchor singt und seit seinem elften Lebensjahr Klavier spielt, und berichtet, dass er neben klassischer Musik vor allem mit Stevie Wonder, Michael Jackson und der Pat Metheny Group aufgewachsen ist. Aron hingegen, der in einer ebenso musikalischen Familie in der kleinen schwedischen Stadt Gislaved aufwuchs, gibt als Schlagzeuger eher Toto, die Yellowjackets und Dave Weckl als Einflüsse an. Bassist Henrik benennt Red Hot Chili Peppers ‚ Flea als seinen Lieblingsbassisten und favorisiert die Band Tribal Tech.

„Unser Ziel ist es, uns und den Band-Sound weiter zu entwickeln, weiterhin alle musikalischen Grenzen zu sprengen und ganz viel Spaß zu haben. Ich denke, wenn Du etwas machst, woran Du wirklich glaubst, werden es auch andere“, ist Jonah überzeugt.

Gleichgültig welche Genre-Schublade man öffnen müsste, wollte man die Musik der Dirty Loops einordnen, mich haben die drei 100-prozentig überzeugt, denn bei ihnen vermisst man weder jazzige Bassläufe oder Piano-Soli, noch weiche Töne oder satte Techno-Riffs. Auch das Schlagzeug spielt nicht nur eine Hintergrundrolle, sondern drängt sich mit wahrer akustischer Wirbelakrobatik gekonnt ins Wahrnehmungsfeld des Hörers. Deshalb mein Fazit: gutes handwerkliches Können, gepaart mit Vitalität und Kreativität, sind einfach unschlagbar.

[su_youtube url=“http://youtu.be/nls1HtXQe8E“]http://youtu.be/wOH5g4s_V7k[/su_youtube]

Dirty-Loops-Loopified-CDCover

 

 

 

 

Artist: Dirty Loops
Release: „Loopified“
Album-VÖ: 16.05.2014
Label: Verve Records/ Universal Music Entertainment
Formate: CD / digital

Dirty Loops „Loopified“ (Tracklisting)
01. Hit Me (Dirty Loops)
02. Sexy Girl (Dirty Loops)
03. Sayonara Love (Dirty Loops)
04. Wake Me Up (Avicii)
05. Die For You (Dirty Loops)
06. It Hurts (Dirty Loops)
07. Lost In You (Dirty Loops)
08. Take On The World (Dirty Loops)
09.Accidentally In Love (Dirty Loops)
10. The Way She Walks (Dirty Loops)
11. Crash And Burn Delight (Dirty Loops)
12. Roller Coaster (Justin Bieber)

BONUSTRACKS AUF CD:
13. Rolling In The Deep (Adele)
14. Circus (Britney Spears)

Dirty Loops LIve in Deutschland:
23.05.2014, Hamburg – Elbjazz Festival
27.05.2014, Berlin – Badehaus Szimpla

 

photocredit-Jonas-A¦èkerlund-Universal-Music

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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