Es stürmt draussen, das erste Mal seit langem und soeben ist der Bilder- und Musiksturm von diesem kleinen argentinischen Wunder abgeklungen. Ich erwartete ein billig gemachtes, schwarz-weisses Sci-Fi B-Movie doch bereits als das Buch La Antena von einer körperlosen Hand geöffnet wird und die „stumme“ Stadt als 3-D Kartonbild aufgeklappt wird, ist die Erwartungshaltung verschwunden, die Augen weit geöffnet und das Herz hat vor Vorfreude einen Sprung gemacht.
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Die armen Menschen sind unter totaler Kontrolle und die Macht des Diktators ist fast grenzenlos. Doch es gibt einen kleinen Funken Hoffnung. Die „Stimme“ vom TV hat einen Sohn ohne Augen. Er hat die Stimme von seiner Mutter geerbt… damit er wieder sehen kann, geht seine Mutter einen Pakt mit dem Teufel ein.
Ein Nachbarsm
Visuell wird mit allerlei Montagen gespielt. Die Schauspieler spielen mit den eingeblendeten Texten. Frühe Sci-Fi Werke werden grandios zitiert. In Schwarz-Weiss sieht dies alles absolut bezaubernd aus. Was in Farbe billig gewirkt hätte bekommt plötzlich einen Sinn und somit ist die Farblosigkeit nicht nur eine Art, die Trostlosigkeit der Stadt zu versinnbildlichen oder die Zeit (ca. 1920er Jahre) darzustellen, sondern auch über das geringe Budget hinwegzutäuschen. Und dies mit grandiosem Erfolg.
Die klassische Musik ist wie das Bild, ein Mittel um die Spannung hoch zu halten und ist so mitreissend zwischen schwelgerischen Tönen und Tango-Elementen, dass allein die Verbindung von Bild und Musik genügt hätte um über eineinhalbstunden zu begeistern.
Fazit: „Die Stadt der verlorenen Kinder“ trifft auf „Hugo Cabrét“ mit den Mitteln des Stummfilms. Für Freunde des Aussergewöhnlichen eine ganz grosse Empfehlung.
Photos: KMBO







