Mord ist eine finstere Sache, deswegen vermutet man ihn an solch schönen Orten wie Fowey in Cornwall, dem südwestlichsten Landesteil Englands, am allerwenigsten. Auch Daphne Penrose und ihr Mann nicht, sie haben Besseres vor. Gemeinsam wollen sie ihren Kennenlerntag vor achtundzwanzig Jahren mit einem Sonnenaufgang und Picknick auf der wilden Landzunge Land`s End ein wenig feiern. Leider hat die Idylle abrupt ein Ende, denn Daphnes Cousine Annabelle meldet sich. Vor ihrer Tür liegt ein Toter, eingewickelt in Geschenkpapier. Der Ermordete ist Annabelles grantiger Nachbar.
Daphne eilt ihrer Cousine zur Hilfe, denn die ist am Ende mit ihren Nerven. Wenn Chief Inspector Vincent am Tatort eintrifft, möchte Daphne Annabelle zur Seite stehen. Der mutmaßt auch sogleich, dass Annabelle selbst die Mörderin sein könnte und will sie am liebsten in Gewahrsam nehmen. Daphne weiß das zu verhindern. Sie weiß genau, dass Annabelle nichts mit dem Mord zu tun hat. Daphne macht sich jedoch Gedanken: die Leiche in Geschenkpapier eingewickelt, die beigelegt Karte, die mit lila Tinte beschrieben ist. Wer macht sich diese Mühe?
Doch dann geschieht der nächste Mord, der in der Aufmachung weniger spektakulär ist. Die Haushälterin der berühmten Kinderbuchautorin Lady Wickelton wurde getötet. Wieder spielt die lila Tinte eine Rolle. Daphne zweifelt plötzlich daran, ob sie die Bewohner von Fowey bisher richtig eingeschätzt hat, nachdem ein dritter Mord passiert. Und dann verschwindet Daphne selbst …
Die Kriminalromane von Thomas Chatwin sind immer ein Lesevergnügen, denn der profunde England-Kenner beschreibt nicht nur ausgeklügelte Kriminalfälle, sondern ebenso kurzweilig kann er über Cornwall erzählen. Die Schönheit der Gegend hat bereits die Schriftstellerin Daphne du Maurier inspiriert. Mit persönlichen Reisetipps und Rezepten aus Cornwall ist der Roman eine runde Sache.
Mord frei Haus
Ein Cornwall-Krimi
Autor: Thomas Chatwin
Verlag: Rowohlt Polaris