L. nennt sich die junge Frau, die, seit sie als Jugendliche einen Computer bekam, eine Besessenheit für diese virtuellen Welt entwickelte, die sich dort für sie auftat. Sie brachte sich Java Script und andere Programmiersprachen bei und war glücklich im Drinnen. Nun ist sie eine kompetente Hackerin, die den Aufstieg und Fall der Anonymus mitbekam. Doch L. weiß auch für sie ist das Internet nicht sicher. Sie macht weiter und kämpft auf ihre Weise für eine bessere Gesellschaft. Das „Draußen“ jedoch bereitet ihr ebenso Probleme. Dort lernt sie Antoine kennen, der als Assistent für einen Parlamentarier arbeitet und sich um die Gelbwesten und das politische Ansehen seines Chefs kümmern muss. Nebenbei wäre er gerne Schriftsteller. Das Thema Cybersicherheit hat sie zusammengebracht, und beide haben sich entschieden, ihr Leben offiziell oder heimlich dem politischen Engagement zu widmen. Das Thema ist komplex und die Leser*innen lernen im Roman den jeweiligen Alltag der beiden Figuren kennen. Gleichzeitig wird die Komplexität der Gesellschaft erkennbar, die die beiden Protagonisten verändern wollen. Ihre Begegnung gibt ihnen neue Kraft und eröffnet neue Horizonte.
Alice Zeniter ist mit „Machtspiele“ ein temporeicher, sehr intelligenter und gut geschriebener Roman gelungen, der eine wichtige Frage aufwirft: Kann aus der Undurchdringlichkeit des Dark Webs heraus ein politisches Engagement gelingen oder nur direkt da draußen vor oder hinter den Kulissen der politischen Realität? Von der ersten bis zu letzten Seite fesselnd!
Machtspiele
Alice Zeniter
Übersetzt von: Yvonne Eglinger
416 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-8270-1436-8
Verlag: Piper