Peter Tschaikowskis Ballett der „Nussknacker“ ist zeitlos und die Herbstzeit, die schon an Weihnachten erinnert, bekommt noch mehr Farbe mit dem Ballettklassiker. Am 23. Oktober, 19.30 Uhr, feiert die Geschichte von Claras Traum Premiere in Düsseldorf. Danach ist das Ballett ab 17. Dezember in Duisburg zu sehen. Demis Volpi hat den „Nussknacker“ mit jungen Choreografen eigens überarbeitet. Neu an der Fassung für das Ballett am Rhein ist die Öffnung des Stücks als Plattform für den choreographischen Nachwuchs: Die Gestaltung der Divertissements übernehmen mit Neshama Nashman, James Nix, Wun Sze Chan und Michael Foster Tänzerinnen des Ballett am Rhein. Bahar Gökten und Yeliz Pazar, Mitglieder des Kollektivs nutrospektif und Factory Artists am tanzhaus nrw gestalten ebenfalls eine Episode. Mit ihren unterschiedlichen Handschriften sorgen die jungen Choreographinnen für eine höchst abwechslungsreiche Reise um die Welt und durch die verschiedensten Gefühlszustände. Wer neugierig ist, kann in der Ballettwerkstatt am 19. Oktober um 18 Uhr erste Einblicke gewinnen.
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tanzhaus nrw ehrt Isadora Duncan
Isadora Duncan gilt als Pionierin und Mutter des modernen Tanzes. Der gefeierte Choreograf Jérôme Bel hat mit seiner Performance eine Hommage an sie geschaffen. Sie gehört zu seiner Porträtreihe von Tänzerinnen, die Bel bereits 2004 begonnen hat. Im Gegensatz zu vorherigen Arbeiten, in denen die porträtierten Tänzerinnen selbst auf der Bühne standen, zeichnet er hier das Porträt einer bereits verstorbenen Tänzerin und Choreografin und verwendet dafür ihr autobiografisches Buch My Life.
Isadora Duncan war Feministin und engagierte sich für die Förderung der jungen Tanzgeneration. Der französische Choreograf Jérôme Bel entdeckt neben der romantischen Figur eine visionäre Choreografin, die mit großer Ausdrucksfreiheit, Vorliebe für Spontaneität und Natürlichkeit die Grundlagen für den modernen Tanz schuf, der wiederum als Ursprung des zeitgenössischen Tanzes gilt, in dem Jérôme Bel zu verorten ist. In diskursiven und empfindsamen Formen, gesprochenen Szenen und getanzten Solos und durch die Verflechtung von choreografischem Wissen mit einer theatralen Erfahrung erwecken die Tänzerin Elisabeth Schwartz und der Choreorgraf Jérôme Bel gemeinsam auf der Bühne die Erinnerung einer Biografie zum Leben.