Noch bis zum 21. April 2024 zeigt das Kupferstichkabinett in Berlin unter dem Titel „Die gerettete Moderne“ Kunstwerke, die 1937 im Rahmen der nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ gerettet werden konnten. Sie galten als „auszumerzende Verfallskunst“. Bei einer ersten Beschlagnahmung am 7. Juli, die im Vorfeld der zwölf Tage später in München eröffneten Feme-Ausstellung „Entartete Kunst“ erfolgte, verlor die Sammlung über 100 Werke, die unter anderem von Max Beckmann, Otto Dix und Emil Nolde stammten.
Als es am 14. und 16. August desselben Jahres zu einer noch größeren Entzugsaktion kam, die schließlich wohl mehr als 700 Arbeiten betraf, gelang es dem damaligen Moderne-Kustos Willy Kurth, besonders wichtige Werkgruppen bedeutender Künstler*innen zu retten. Sein riskanter Einsatz, der im gezielten Austausch von Graphiken bestand, erfolgte heimlich hinter dem Rücken seines sich den Nationalsozialisten gegenüber kooperativ zeigenden Direktors Friedrich Winkler.
In Anlehnung an die 2023 erschienene Publikation „Die Aktion ‚Entartete Kunst‘ 1937 im Berliner Kupferstichkabinett“ zeigt die Ausstellung „Die gerettete Moderne“ anhand ausgewählter Werke, was damals der Beschlagnahmung entging. Mit Arbeiten von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Henri Matisse, Edvard Munch und Pablo Picasso zeigt sie darüber hinaus das herausragende Profil des Kupferstichkabinetts im Bereich der Moderne auf.
Bis zum 21. April 2024 im Kupferstichkabinett in Berlin
Titelbild: Käthe Kollwitz Pietà III, 1903 Farblithographie Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu
Berlin Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders