Der Buchclub von Annie Lyons

Seit dem Tod ihres Mannes fällt es Gertie Bingham nicht mehr so leicht, ihre Buchhandlung „Binghams Bücher“ weiter zu führen. Sie waren so eng miteinander verbunden und die Bücher bildeten einen wichtigen und großen Teil in ihrem Leben. Nun sind die Bücher noch da, doch sie erinnern Gertie so sehr an ihren geliebten Mann. Sie spielt mit dem Gedanken, die Buchhandlung in jüngere Hände zu geben.

Als jedoch der Krieg ausbricht, durchkreuzt er diesen Plan und stellt nicht nur Gerties Leben vor andere, große Herausforderungen. Denn als Alleinlebende in einem großen Haus wird sie gebeten, ein Flüchtlingskind aufzunehmen. Hedy heißt die Vierzehnjährige, die von ihren jüdischen Eltern aus Deutschland über die Kinderverschickung des Roten Kreuzes in das sichere England gelangt. Eine sehr schwere und bittere Entscheidung für die Eltern.

Zunächst finden Gertie und Hedy nur langsam einen emotionalen Zugang zueinander. Hedy ist verzweifelt und Gertie gänzlich unerfahren im Kontakt mit Kindern. Erst nachdem Gertie Hedy Romane zu lesen gibt, taut sie ein wenig auf und beide fassen Vertrauen zueinander. Fliegeralarm, Lebensmittelrationen und andere Entbehrungen machen das Leben schwerer. Der Keller der Buchhandlung wird zum Schutzkeller umfunktioniert und kurzerhand ein Buchclub gegründet. Es entsteht eine Schicksals-gemeinschaft, die auch neue, nie gedachte Freundschaften ermöglicht.

Literatur kann eine ungeheure Kraft entfalten, gerade in schweren Zeiten. Das macht auch der schöne Roman „Der Buchclub“ der Autorin Annie Lyons deutlich. Er gehört damit selbst zu dieser „Spezies“, die wie Wasser in der Wüste wirkt und Licht in dunklen Zeiten spendet.

Der Buchclub von Annie Lyons

Übersetzt von Sabine Längsfeld
Verlag: Rowohlt E-Book
304 Seiten
ISBN: 978-3-644-01602-6
Verlag: Rowohlt

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

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