Mit „Until Broad Daylight“ veröffentlicht die Hamburger Saxofonistin und Flötistin Bettina Russmann acht Eigenkompositionen und zwei Coverversionen von David Bowie. Ein weiteres Stück stammt von Gavan Gravesen, einem Schlagzeug-Kollegen aus Berliner Zeiten. Längst wollte die Musikerin ein Album produzieren. Doch nur wo beginnen, wenn es so viele Inspirationen und Ideen gibt? Seit 2010 besteht das Bettina Russmann Quartett, eine exquisite Working Band mit einigen herausragenden Musikern der Szene, zu der der Pianist Enno Dugnus, der Schlagzeuger Heinz Lichius und der Kontrabassist Giorgi Kiknadze zählen. Zudem sind auf einigen Songs der Gitarrist Johannes Wennrich und Daniel Hirth zu hören.
Mit diesen Vollblutmusikern konnte Bettina Russmann ihre musikalischen Ideen verwirklichen. Ganz ihrem eigenen Kompass entsprechend, schrieb sie Stücke, komponierte und arrangierte. Daraus entstanden eigenwillige und eindrucksvolle Klangwelten, die sich um die Stimme des Sängers Ken Norris legen, der sie mit Sprache und Gesang erfüllt. So wie gleich bei dem Opener „Before The Dawn“, der zunächst ein erdiges Saxofon hören lässt, bis der volltönende Bariton des Sängers Ken Norris elisabethanische englische Texte rezitiert.
In ihrer Version von Bowies „Bring Me The Disco King“ startet der Track mit sanften Pianoklängen, die Stimme von Ken Norris bringt eine warme Note hinzu, die durch Bettinas Saxofon noch verstärkt wird und stimmig und langsam im Refrain verklingt. „Float Away“ ist ein satter Jazzsong mit einem schönen Sax-Solo, das vom wunderbaren Solo des Bassisten Giorgi Kiknadze abgelöst wird.
„Until Broad Daylight“ ist ein sehr ausgereiftes und atmosphärisch dichtes Album, dem man die Perfektion der beteiligten Musiker*innen anhört, und das Jazzfans begeistern wird.
Bettina Russmann Quartett
Until Broad Daylight
Release: 26. August 2022
Label & Vertrieb: Timezone Records, Osnabrück