Gleich zwei schillernde Figuren aus der Literatur bringt das Programm „I am a problem“ des Balletts am Rhein auf die Opernbühne: Carmen und Baal. Premiere ist am Freitag, 28. Januar, um 19.30 Uhr.
Carmen
ist ein Problem, weil sie nicht so handelt, wie die Gesellschaft es von ihr erwartet. Weil sie die Menschen fasziniert und gleichzeitig verunsichert, ihre Identitäten hinterfragt. Die kollektive Antwort ist eindeutig formuliert: Carmen wird konsumiert, Carmen wird sanktioniert – am Ende siegt die Missbilligung der Abweichung. Der französische Choreograph Roland Petit hat den Stoff 1949 in ein Ballett verwandelt und einen legendären Klassiker geschaffen, der mit seiner Mischung aus virtuosem Ballett, effektvoller Broadway-Dramatik und spanischem Lokalkolorit nach wie vor berührt und begeistert.
BAAL
gestaltet den zweite Teil des Abends. Eine Figur, die die Menschen aufs Äußerste provoziert. Mit seinem frühen Stück „Baal“ hat der Dramatiker Bertolt Brecht ein Wesen geboren, das starke Reaktionen und eine Menge Fragen hervorruft. Zu einer Auftragskomposition von Nastasia Khrustcheva (*1987) stellt die Choreographin Aszure Barton der „Carmen“ von Petit eine Uraufführung nach Brechts „Baal“ gegenüber. Es spielen die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Martin Braun. Spannende Inszenierungen, die man sich unbedingt ansehen sollte.
INFO: Doppelabend Ballett „I am a problem“ mit „Carmen“ von Roland Petit und „Baal“ von Aszure Barton (Uraufführung) – neun Vorstellungen im Opernhaus Düsseldorf vom 28. Januar bis 6. Mai 2022. Tickets von 19,00 bis 90,00 Euro über operamrhein.de
Titelbild: Roland Petit „Carmen“: Futaba Ishizaki (Carmen) und Gustavo Carvalho (Don José). FOTO © Ingo Schäfer