Wer das sagt, ist die deutsch-jesidische Journalistin und Filmemacherin Düzen Tekkal. Als 2014 der „Islamische Staat“ (IS) im Nordirak ihr eigenes Volk vor den Augen der Weltöffentlichkeit verfolgte und ermordete, reiste sie an diesen Ort und zeigte in dem Dokumentarfilm „Háwar – Meine Reise in den Genozid“ die Folgen der unvorstellbar schrecklichen Ereignisse. Sie ist seitdem in Talkshows präsent, als Referentin in Schulen und Diskussionsrunden zum Thema Irak, Syrien und Islamismus in Deutschland unterwegs. Düzen Tekkal wird seitdem aber auch von radikalen Islamisten in Deutschland bedroht.
In ihrem Buch schreibt Düzen Tekkal über ihren Weg, den sie in Deutschland als Kind jesidischer Kurden gegangen ist. Ihr großes, nicht versiegendes Interesse an Büchern, Schule und Bildung war ihr Hilfe bei der Integration und öffnete ihr viele Türen, zeigte ihr Möglichkeiten auf, die sie mit eisernem Willen und Selbstbewusstsein aufgegriffen hat. Hinzu kam die stete Ermunterung ihres Vaters, der ihr jedoch auch Werte vermittelte, die Bestand haben, sowohl in der jesidisch-kurdischen als auch in der deutschen Kultur. Denn sie sind eng verknüpft mit Menschenwürde und Menschenrechte. Beides ist unabdingbar für eine funktionierende Demokratie und das beste Mittel, um Rechtspopulisten, Neonazis und deren Argumente lahmzulegen.
Die Autorin nimmt auch Stellung zur aktuellen Flüchtlingskrise. Die Zahlungen der EU an die Türkei sind für sie problematisch, denn auf diese Weise wird die eigentliche Flüchtlingsfrage nicht gelöst, sondern verlagert. Zudem ist bekannt, dass in der Türkei täglich Menschenrechte verletzt werden.
Ein mutiges Buch einer sehr mutigen Frau, die mit viel Offenheit über Integration und die damit verbundenen Probleme schreibt. Denn Integration kann nur gelingen, wenn beide Seiten aktiv daran arbeiten.
Deutschland ist bedroht.
Warum wir unsere Werte jetzt verteidigen müssen
Düzen Tekkal
Erschienen am 17.03.2016
224 Seiten
Klappenbroschur
ISBN: 978-3-8270-1328-6
Verlag: Berlinverlag
Düzen Tekkal, ist Kurdin, Jesidin und Deutsche. Die Fernsehjournalistin und Filmemacherin wurde 1978 als eines von elf Kindern einer jesidischen Einwandererfamilie in Hannover geboren. Schon als Dreijährige nahm sie ihr Vater in den niedersächsischen Landtag mit. Die Frage, wie Integration gelingen kann, beschäftigt sie seit vielen Jahren. Für ihre Reportage »Angst vor den neuen Nachbarn«, in der sie jugendliche Straftäter mit Migrationshintergrund porträtiert, erhielt sie 2010 den Bayerischen Filmpreis. 2015 erschien »Háwar – Meine Reise in den Genozid«