11. phil.Cologne präsentiert herausragendes Programm

Heute startete der Vorverkauf für die elfte phil.COLOGNE. Sie präsentiert vom 6. bis 13. Juni 2023 erneut herausragende internationale und nationale Stimmen aus Philosophie, Wissenschaft und Politik in Köln. Mit 38 Einzelveranstaltungen sowie 21 Terminen für Schüler:innen bietet das internationale Festival
der Philosophie sein bislang umfang- und facettenreichstes Programm. Das Publikum erwartet
eine große Palette sachkundiger und pointierter Diskurse zu philosophischen und
gesellschaftspolitischen Themen.

Das Festival wird eröffnet von dem Philosophen Slavoj Žižek, der den Irrsinn der sozialen Gegenwart – zwischen Überfluss und Unersättlichkeit – mit einem neuen Begriff zusammenfasst: „Mehrlust“. Mit dieser Verbindung aus Marx‘ „Mehrwert“ und Freuds „Lustgewinn“ vermisst der slowenische Philosoph die großen gesellschaftlichen Streitthemen. Von Cancel Culture, Wokeness und Kapitalismus bis Covid-19, der renommierte Philosoph Žižek zeigt mögliche Auswege aus der verzwickten Lage. (Di., 6.6., 19.30 Uhr, Flora Köln).

Krieg, Klimakrise, Künstliche Intelligenz – in der wohl unstetigsten Episode der Nachkriegszeit ist die
Politik mit fundamentalen Herausforderungen konfrontiert. Für die Entwicklung neuer, gesellschaftlich
tragfähiger Lösungen ist der Austausch mit führenden Denker:innen ebenso elementar, wie die
Einbeziehung der Öffentlichkeit. Die phil.COLOGNE bietet beides in herausragender Weise.

Politische Persönlichkeiten auf der phil.COLOGNE

Bleibt für die Meinungs- und Willensbildung – einer der höchsten Aufgaben des Volkes als
demokratischer Souverän – in der stressigen Arbeitswelt genug Zeit? Bundeskanzler Olaf Scholz spricht
mit dem Philosophen Axel Honneth („Der arbeitende Souverän“) in „Arbeit und Demokratie“ über den
möglichen Einfluss einer Politik der Arbeit auf diesen Konflikt im Angesicht der aktuellen Demokratie und Politikverdrossenheit. (Mo., 12.6., 15.30 Uhr, Comedia Theater)

Meisterdenker Peter Sloterdijk bescheinigt der modernen Menschheit globale Brandstiftung. Ihren
rücksichtslosen Umgang mit Feuer, Kohle und Öl analysiert er in seinem neusten Werk „Die Reue des
Prometheus. Von der Gabe des Feuers zur globalen Brandstiftung“. Damit trifft er im Gespräch auf den
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutzsowie studierten Philosophen Robert Habeck, der dieser
Realität mit konstruktiven politischen Lösungen begegnen muss. (Fr., 9.6., 18 Uhr, WDR-Funkhaus).

Der Elder Statesman und ehemalige Innenminister Gerhart Baum („Menschenrechte: Ein Appell“)
engagiert sich auch mit neunzig Jahren leidenschaftlich für die Leitmotive seines politischen Lebens:
Freiheit und Menschenrechte. Beide sind allgegenwärtig bedroht, national wie global. Über
Auswirkungen und Konsequenzen spricht er mit der Professorin für politische Philosophie Elif Özmen
(„Was ist Liberalismus?“). (So., 11.6., 20 Uhr, Comedia Theater).

Die Spaltung des linken Lagers ist von hitzigen Debatten und heiklen Fragen geprägt. In Mittelpunktsteht
dabei die ehemalige Spitzenpolitikerin der Partei „Die Linke“, Sahra Wagenknecht. Kritiker:innen werfen
ihr u.a. gezieltes Fischen am rechten Rand sowie die Etablierung einer „Querfront“ vor. Mit dem
Historiker Per Leo („Mit Rechten reden“) diskutiert sie über die problematische politische
Positionsbestimmung zwischen Links und Rechts in komplexen Zeiten. (Di., 13.6., 18 Uhr, Flora Köln).

Weitere Highlights des Programms

Der Zukunftsforscher und Vordenker Matthias Horx beleuchtet die Chancen, den Panik-Modus nach
überstandener Pandemie und trotz globaler Unruhe und Krieg zu verlassen, um Zukunft neu zu denken
und aus der Dynamik der Krise heraus zu gestalten. (Mi., 7.6., 21 Uhr, Comedia Theater).

Wie in einer demokratievergessenen Welt aus Konsument:innen wieder Bürger:innen werden können,
die ihre Gesellschaft aktiv gestalten, analysiert der US-amerikanische Philosoph Michael J. Sandel („Das
Unbehagen in der Demokratie“). Dabei gilt es für ihn, gesellschaftliche Spaltung und globalen
Kapitalismus einzudämmen. (Mi., 7.6., 21 Uhr, WDR-Funkhaus).

Eine spannende Begegnung zur (Un-)Freiheit des Individuums verspricht der Abend „Endlich frei! – Ohne
Narzissmus und Entfremdung leben“ mit der preisgekrönten Autorin Isolde Charim („Die Qualen des
Narzissmus. Über freiwillige Unterwerfung“), und Christoph Menke („Theorie der Befreiung“). (Do., 8.6.,
18 Uhr, Comedia Theater).

Von Primaten lernen und die Neuentwicklung in der KI ChatGPT

Der weltbekannte und renommierte Primatenforscher Frans de Waal beleuchtet, was wir von Primaten
über Gender, biologische Geschlechterunterschiede und die Rolle von Kultur und Sozialisation lernen
können. Er räumt mit geschlechterspezifischen Vorurteilen auf und regt eine Neubewertung gängiger
Normen und Verhaltensweisen an. (Do., 8.6., 20 Uhr, Comedia Theater).

Eine Betrachtung der aktuellen Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz – angefacht von der
Veröffentlichung von ChatGPT – sowie deren Chancen und Risiken liefern die Kulturwissenschaftlerin
und KI-Expertin Mercedes Bunz und der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Forschungszentrums
für Künstliche Intelligenz Antonio Krüger. (Fr., 9.6., 18 Uhr, Comedia Theater).

Philosoph aus China Zhao Tingyang auf der phil.COLOGNE

Der wohl bedeutendste chinesische Philosoph der Gegenwart Zhao Tingyang („Alles unter dem Himmel.
Vergangenheit und Zukunft der Weltordnung“) kommt für die phil.COLOGNE nach Deutschland! Er trifft
den Erkenntnistheoretiker Markus Gabriel, der mit „Warum es die Welt nicht gibt“ die Philosophie in
Deutschland nachhaltig bereicherte. Ein Gespräch über China und die Welt, Staat und Mensch,
Universalismus und Neuen Realismus – ein philosophisches Gipfeltreffen. (Fr., 9.6., 21 Uhr, Comedia
Theater).

Karten sind unter www.philcologne.de und www.myticket.de sowie telefonisch unter 040/2372 400 30. oder an der Vorverkaufsstelle Theaterkasse Neumarkt und der Concertkasse Johnen in Bickendorf erhältlich.

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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