Die Berlinerin Sonja Kessner ist Theatermacherin. Sie hat sich 2015 mit dem schwedischen Komponisten und Lap Steel Gitarristen Fredrik Kinbom zusammengetan, um Lieder und Theatermusik zu komponieren und Konzerte zu geben. Ihr neues Album heißt „Anthropos“ und stellt das Anthropozän, das Menschen-gemachte Zeitalter, in dem wir leben, in den Mittelpunkt. Fort- und Rückschritte zeigen sich gleichermaßen in Symptomen und beschwören eine unsichere Zukunft mit verschiedenen utopischen und dystopischen Facetten herauf.
Exodus heißt das erste Stück, das mit dem Refrain
Und wenn in fernen Sommern
Text: Sonja Kessner |
Die alte Welt in Wasser steht
Und Marsmais auf den Feldern
Dann kommt ein Traumbild nachts zurück
Von Luft in den Lungen und Wäldern
poetisch zusammfasst, was uns erwarten könnte. Wie wird die Welt dann aussehen, wie liebt es sich, wonach sehnen sich die Menschen dann?
Das Lied „Grün ist die Revolution“ handelt von der trügerischen Hoffnung, die nicht Wirklichkeit wurde …
Verfrüht war die Hoffnung auf Frühling
Text: Sonja Kessner |
In Prag, in Arabien, im Herbst
Im Frühling erwacht nichts
Die Völker – sie bleiben versehrt
Die Liedersammlung ANTHROPOS von Kinbom & Kessner entführt in eine Welt zwischen Theater und Musik. Die gut ausgebildeten Theaterstimmen sind hier auch schöne Gesangsstimmen und harmonieren wunderbaren mit den melodischen, poetischen Songs. Sie ähneln den Traditionslinien von Brecht/Weill, sind politisch, mit cinematischen Lap-Steel-Klangwelten verbunden und glänzen durch ein vielseitiges Bandarrangement. Ein Kunstgenuss ganz besonderer Art.
Mit dabei sind zahlreiche internationale Gäste aus Musik und Theater wie Angela Winkler, Axel Werner, Chris Farr (Schlagzeug), Andreas Dormann (Bassklarinette, Baritonsaxophon), Hans-Jörn Brandenburg (Flügel, Celesta), Paul Brody (Trompete), Matti Bye (Hammond, Analogsynthesizer), Larry Mullins (Percussion) u. v. a
Kinbom & Kessner
ANTHROPOS
Als CD mit 16 Seiten Booklet, inkl. Texten
Spieldauer: ca. 40 Minuten
und Vinyl-LP mit 4 Seiten Booklet/Insert
Format 315 x 312 mm
am 10. Juni beim Label für Theatermusik erschienen
Foto: Jenny Fitz