Deep Purple neues Album: Whoosh! CD-Tipp

Deep Purple gehören zu jenen Bands, die keiner Vorstellung bedürfen. Auch wer die Namen der Musiker nicht kennt, dürfte eigentlich irgendwann einmal über die britische Band gestolpert sein, die in den Siebzigern zumindest in kommerzieller Hinsicht mit den Rolling Stones und Led  Zeppelin auf einer Stufe stand. Bei ihren Konzerten füllten sie auf der ganzen Welt  Stadien und riesige Arenen.  Mit Alben wie „Deep Purple in Rock“ (1970), „Fireball“ (1971), „Machine Head“ (1972) oder „Burn“ (1974) definierten die Briten den modernen Hardrock und nahmen zugleich wesentliche Elemente des Heavy Metal in all seinen Spielarten vorweg.

Mit ihrem heute erschienenen Album WHOOSH! setzen Deep Purple ihre 50jährige Erfolgsgeschichte fort und zeigen, dass das Genre Rock, anderslautenden Meldungen zum Trotz, keineswegs tot, sondern erstaunlich lebendig ist. Zwar fehlen hier die ausgedehnten Duelle zwischen Keyboard und Gitarre, die einst den ungewöhnlichen Sound der Band geprägt hatte. Dennoch vermisst man nichts. Don Airey an den Keyboards unterstützt dezent Steve Morses virtuose Gitarrenarbeit; Bassist Roger Glover und Schlagzeuger Ian Paice legen wie eh und je gekonnt das rhythmische Fundament. Und Sänger Ian Gillan brilliert auch heute noch mit kraftvollem Gesang, der einen vergessen lässt, dass der Mann fast ein Dreivierteljahrhundert auf dem Buckel hat.

Das Album umfasst dreizehn Power-Songs, die überwiegend gemeinsam von den Bandmitgliedern und Bob Ezrin geschrieben wurden, der auch das Album produziert hat.

Mit seinen süchtig machenden Hooks und eindringlichem Gesang zeigt bereits der Opener „Throw My Bones“,  wo die Reise hingeht. „Drop the Weapon“ ist ein starkes musikalisches Plädoyer für den Verzicht auf Gewalt und Waffen, bei dem Morse mit erstklassiger Gitarrenarbeit brilliert. Und „No Need to Shout“ überzeugt als  kraftvoller Bluesrock, der Beweis genug dafür ist, dass das Rockgenre weiterhin frisch ist und vor allem Spaß macht.  

Einzig der Titel „And the Adress“ fällt ein wenig aus dem Rahmen. Er ist das Remake eines Songs, den der 2012 verstorbene Keyboarder Jon Lord 1968 zusammen mit dem Ex-Gitarristen Ritchie Blackmore für das Album „Shades of Deep Purple“ geschrieben hatte. Drummer Ian Paice ist übrigens der einzige Musiker, der auf beiden Aufnahmen des Instrumentalstücks zu hören ist. 

Das beim Label earMusic/Edel erschienene Album ist in verschiedenen Versionen erhältlich, als limitierte CD mit DVD Mediabook, als Doppel-LP plus DVD Edition, als limitiertes Boxset und digital.

DEEP PURPLE
“Whoosh!”
07.08.20
earMUSIC / Edel Germany
– CD
– limitiertes CD+DVD Mediabook
– 2LP+DVD Edition
– limitiertes Boxset
& digital
Hans Kaltwasser
Hans Kaltwasser
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