Ein Mann von Welt

Oppen Porter lebt bei seinem Vater. Als dieser stirbt, will er dessen Willen, zwischen seinen Jagdhunden begraben zu werden, umsetzen. So ist Oppen, geradeaus, ehrlich und verlässlich, was er versprochen hat, hält er. Doch hat er nicht damit gerechnet, dass es Gesetze gibt, die es verbieten, Gräber auf dem eigenen Grund und Boden anzulegen. Er fügt sich und ihm wird klar, dass zum ersten Mal in seinem Leben eine große Veränderung eingetreten ist.

Mit 27 Jahren ist er nun alleine auf sich gestellt. Körperlich ein Riese, sind sein Wissen und seine Kenntnisse über die Welt außerhalb Maderas sehr klein, sein Gemüt ist eher kindlich, doch groß sind seine Fähigkeiten zu quatschen – die Worte seines Vaters.
Oppen Porter nimmt die Chance wahr, sich auf den Weg zu machen, um ein „Mann von Welt“ zu werden. Das Bild eines solchen Mannes ist bei ihm nur vage vorhanden. Als seine Tante ihn jedoch nach Panorama City einlädt, um sich um ihn zu kümmern, sieht er sich seinem Ziel schon wesentlich näher gekommen.

„Das Leben ist eine Drehtür“, hatte sein Vater oft gesagt und nun nach einem Unfall ist er wieder in Madera gelandet. Oppen glaubt, am Ende seines kurzen Lebens angekommen zu sein. Denn wenn er die Krankenschwestern richtig verstanden hat, wird die kommende Nacht seine letzte sein. Deshalb spricht er die Erlebnisse seines Weges zum Mann von Welt auf ein Tonband, und zwar erzählt er diese nicht irgend jemandem, sondern seinem ungeborenen Sohn.
Was kann er ihm mitgeben? Dass der erste Schritt zum richtigen Weg oft in die falsche Richtung führt, Spiritualität auch ohne Religion zu spüren ist und wirkliche Freunde und Seelenverwandte selten sind.

 

[highlight] Oppen Porter schließt man nach den ersten Zeilen ins Herz. Mit seiner unkonventionellen Sichtweise auf die Welt, werden die Verirrungen und Fehleinschätzungen und das, was im Leben wirklich wichtig ist, erkennbar – denn man sieht nur mit Herzen gut.

Ein wirklich zauberhafter und sehr unterhaltsamer  Roman. [/highlight]

 

Antoine Wilson
Ein Mann von Welt
Roman
Aus dem amerikanischen Englisch von Wilhelm von Werthern

Erschienen: 15.04.2013
Gebunden, 324 Seiten
ISBN: 978-3-458-17564-3
Verlag: Suhrkamp/Insel

Über den Autor
Antoine Wilson, geboren 1971, wuchs in Südkalifornien auf. Er besuchte die berühmte literarische Nachwuchsschmiede University of Iowa Writers’ Workshop und lehrte Creative Writing an verschiedenen Hochschulen und ist seit einigen Jahren freier Redakteur bei der Literaturzeitschrift A Public Space. Eine Tätigkeit, die ihm durch das fortwährende Weglesen der Manuskriptberge eine Menge für sein eigenes Schreiben beigebracht habe, wie er selbst sagt. 2007 erschien sein Debüt-Roman The Interloper bei Other Press, über den T.C. Boyle damals schrieb: »So sicher und prächtig geschrieben wie kein anderes Debüt, das ich kenne.

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
Artikel: 3324

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.