Für uns war es das erste Mal – und für das Acoustic-Winter Festival vorerst das letzte Mal. Schade eigentlich, denn das Konzert, das wir am Samstag erlebt haben, hat unsere Erwartungen übertroffen. Die Location, das Weltkunstzimmer, ist mittlerweile wegen seiner außergewöhnlichen Kulisse und seiner Veranstaltungen über Düsseldorf hinaus bekannt.
Doch das Acoustic- Winter Festival der leisen Töne, wie es auch genannt wird, ist gar nicht so leise. Die Bands verzichten zwar auf Synthesizer, elektrische Gitarren und sonstiges, aber überhören konnte man sie keinesfalls. Und das war auch gut so.
Wir hatten das Vergnügen Drowsy Maggie zu erleben. Eine junge Band aus Ratingen, die irische und schottische Musik liebt, sie aber anders als üblich spielt. Die Songs haben zwar Tradition, doch die Arrangements sind modern und setzen mit gelegentlichen House-Beats und unerwarteten Metal-Riffs eigene Akzente. Mit Akkordeon, Fiddle, Gitarre und Schlagzeug brachte die temperamentvoll aufspielende Band den voll besetzten Konzertsaal sofort zum Tanzen. Songs wie „Sam’s Tune“, „Broken Pledge“, „The Fox“ und die wehmütige schottische Ballade „Caledonia“ sorgten für Begeisterung, so dass die Band ohne Zugabe nicht von der Bühne gelassen wurde.
Als wenig später die Songschreiberin, Sängerin und Gitarristin Cynthia Nickschas mit ihrer Band die Bühne betrat, hatte sich das Publikum ein wenig erholt und wurde dann gleich wieder bestens unterhalten. Denn Cynthia ist nicht nur eine tolle Sängerin, die Songs mit anspruchsvollen Texten, waren sogleich elektrisierend.
Zudem zeigte die Sängerin sehr viel Witz, kommunizierte mit ihren Freunden und dem Publikum – eine begabte Entertainerin, die mit Konstantin Wecker auf Tour gegangen ist.
Grainne Hunt ist häufiger und beliebter Gast des Acoustic Festivals. Bereits zum 4. Mal verzaubert die Sängerin mit ihrer wunderschönen und unverwechselbaren Stimme ihre zahlreichen Fans. Sie präsentierte auch Stücke aus ihrem neuen in Nashville enstandenen Album THE SECRET. Für Gänsehaut sorgte ihre Version des bekannten Joni Mitchell Songs „Both Sides Now“.
Überraschend kam dann das Duo Romie, hinter dem Namen verstecken sich die Sängerinnen Paula und Jule, plötzlich auf die Bühne und performte mit Grainne Hunt zwei Songs, einfach toll!
Abschließend konnten sich die Fans der früheren erfolgreichen deutschen Rockband „Fury in the Slaughterhouse“ freuen, die heute unter dem Namen Wingenfelder unterwegs ist. Die Band spielte Songs von ihrem neuen Album „Sieben Himmel Hoch“, einige ihrer bekanntesten Hits und schöne Coverversionen wie den Klassiker „When I’m Dead and Gone“. Ein toller Abend ging zu Ende und sehr wahrscheinlich leider auch die Konzertreihe Acoustic-Festival.