Zwei Fotografie-Ausstellungen zweier Fotografen, die ihre Kamera auf verschiedene, weit auseinanderliegende Erdteile gerichtet haben – auf die USA und auf Europa. Dabei suchte Matt Black thematisch nach Spuren von Armut in seinem Land. Till Brönner dagegen spürte Landschaften, Architekturen und Orte in Europa auf.
Die Fotografien des US-amerikanische Magnum-Fotograf Matt Black (*1970) zeigen eine Wirklichkeit, die nicht so richtig in die Vorstellung vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten passen. Hier ist nichts davon zu spüren. Vielmehr zeigen sie Armut, Migration, Landwirtschaft und eine zerstörte Umwelt seiner Heimat. Blacks Arbeit, die zunächst den Titel „The Geography of Poverty“ trug, entstand vor dem Hintergrund einer sich vertiefenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Spaltung in den USA. Seine Schilderung der Ungleichheit entwickelte sich von einem Randthema zu einem zentralen Problem des amerikanischen Lebens.
2015 dehnte er sein Interesse auf die gesamte Nation aus und führte seine erste quer durch das Land führende Tour durch, eine dreieinhalb Monate dauernde Reise, in deren Verlauf er Dutzende stark von Armut betroffene Gemeinden in 28 Staaten besuchte. Seitdem hat er vier weitere Trips durch die USA absolviert, dabei 100 000 Meilen (ca. 161 000 km) zurückgelegt und
46 Staaten durchquert.
Blacks Werk AMERICAN GEOGRAPHY wird hier in seiner Gesamtheit präsentiert, ergänzt um einen Filmbeitrag, persönliche Tagebucheinträge und Objekte, die er auf seinen Reisen fand.
78 Exponate dieser Reisen bilden den Fokus der von Isabel Siben gemeinsam mit dem Fotografen kuratierten Ausstellung, die im Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung ab Juli 2021 in München präsentiert wird.
Matt Black. AMERICAN GEOGRAPHY
Seit dem 15.07. bis 12.09.2021. , tägl. 9.30-18.45 Uhr, Kunstfoyer Versicherungskammer Kulturstiftung, Maximilianstr. 53 – nur mit Online-Reservierung auf der Website
Till Brönner. MELTING POTT EUROPE im Ludwig Museum Koblenz
Für sein aktuelles Fotografie-Projekt „MELTING POTT EUROPE“ widmet sich der Jazz-Musiker und Fotograf Till Brönner erstmals dem europäischen Raum und seinen vielfältigen Gesichtern, Landschaften und Besonderheiten. Seine im Jahre 2019 wunderbare und umfassende Museumsausstellung mit dem Titel „Melting Pott“ im Museum Küppersmühle in Duisburg (2019) war ein großer Erfolg. Till Brönner hatte sich ein Jahr lang intensiv mit dem Ruhrgebiet befasst. Nun erweitert er
sie um die Landschaften, Architekturen und Orte in Europa, die er bereist hat, vor allem aber um die Menschen, die ihm begegnet sind.
Till Brönner. MELTING POTT EUROPE
16.07.2021 – 22.08.2021
Titelbild: Allensworth California USA 2014 © Matt Black / Magnum Photos