Provinz KwaZulu-Natal, Südafrika – 1978  Der kleine Ali Sokhela muss zusehen, wie sein Vater von einer Miliz lebendig verbrannt wird. Nur mit Mühe kann er selbst den Verfolgern entfliehen.
Kapstadt – 2013  Als Chef der Mordkommission bekommt es Ali (FOREST WHITAKER) mit dem Fall der brutal getöteten Nicole Weiss zu tun, deren Leiche im botanischen Garten gefunden wurde. Die beiden Kollegen, die ihm dabei zur Seite stehen, könnten unterschiedlicher nicht sein: Brian Epkeen (ORLANDO BLOOM) streitet sich mit seiner Ex-Frau Ruby (INGE BECKMANN), die jetzt mit einem wohlhabenden Zahnarzt liiert ist, wegen der Unterstützung für den gemeinsamen Teenager-Sohn. Sein Privatleben besteht aus One-Night-Stands mit jungen Schönheiten und diversen Begegnungen mit hochprozentigem Alkohol.

Dan Fletcher (CONRAD KEMP) dagegen hat ein inniges Verhältnis zu seiner krebskranken Frau Claire (TINARIE VAN WYK-LOOTS), sodass ihm gar nicht auffällt, dass die Rechercheurin Janet (IMAN ISAACS) ihn anhimmelt.
Alis einzige Bezugspersonen außerhalb der Arbeit sind seine Mutter Josephina (NOMHLE NKYENI) und die Prostituierte Maia (CHUMA SOPOTELA). Und daran wird sich nichts ändern. Denn bei der Verfolgungsjagd vor 35 Jahren erlitt er Verletzungen, die ihm eine normale Beziehung unmöglich machen. Die Verwerfungen, die das Apartheid-Regime anrichtete, sind überall sichtbar. Ob in den Townships, wo Ali den heftigen Zweikampf zweier Straßenkinder unterbricht, oder im Polizeidezernat, dessen Leiter Kruger (DANNY KEOGH) früher Regimegegner folterte, um dann dank der Amnestiegesetze ungeschoren davonzukommen. Für Ali, der es mit Nelson Mandela hält, ist indes Verzeihen die oberste Devise. Aber seine Überzeugungen werden auf eine harte Probe gestellt.

Denn auf der Suche nach Nicoles Mörder stoßen die Cops auf kriminelle Machenschaften, die in die düsteren Zeiten der Rassentrennung zurückreichen. Bald stellt sich heraus, dass das getötete Mädchen Drogen im Blut hatte und vor ihrer Ermordung einen Nachtclub besuchte. Eine Tänzerin gibt Ali einen entscheidenden Hinweis: Nicole wollte sich in der Nacht ihres Todes mit einem Mann namens Stan (CHRISTIAN BENNETT) am Strand – einem Ort der Drogenszene – amüsieren.
Als die drei Ermittler am Meer Ermittlungen anstellen, kommt es zum Fiasko: Sie werden von einer Gruppe bewaffneter Dealer überwältigt, die in einer Hütte ihr Lager aufgeschlagen haben. Dan wird erst verstümmelt und dann tödlich verletzt. Brian, der sich zuvor auf peinliche Weise entwaffnen ließ, erobert seine Pistole zurück, erschießt ein paar der Gangster und vertreibt den Rest.
Der Angriff am Strand liefert zumindest einige Indizien: Unter den Habseligkeiten des Trupps waren auch einige Drogen der gleichen Art, wie sie im Blut von Nicole Weiss gefunden wurden. Laut Laboranalyse handelt es sich um einen synthetischen Stoff, der in hoher Dosierung zu mörderischer Aggressivität führt. – Wie mörderisch, das sehen die Ermittler an einem Tierversuch mit Mäusen. Janet wiederum hat bei ihren Recherchen herausgefunden, dass unweit der Strandhütte ein verlassenes Haus liegt, das von einer Briefkastenfirma auf den Cayman Islands gekauft wurde.
Doch die Besitzer ließen sich nie blicken. Was die Ermittler zu diesem Zeitpunkt nicht wissen: Unter den flüchtigen Dealern war auch der gesuchte Stan, der nun seinerseits von seinen Drahtziehern geschnappt wird, unter ihnen der bullige Weiße De Beer (REGART VAN DEN BERGH). Unter Folter gesteht Stan, wie er Nicole umbrachte: Sie bekam etwas von der Designer-Droge ab und geriet dann außer Kontrolle, so dass er sie in Selbstverteidigung erschlug. Brian untersucht die leerstehende Villa und entdeckt dort Verpackungen der Droge. Vor dem Haus trifft er die attraktive Judith (ROXANNE PRENTICE), die aus der Gegend stammt. Auf dem Revier identifiziert sie einen Geländewagen, den sie vor dem Haus gesehen hat.
Der offizielle Termin hat noch eine angenehme Kehrseite: Cop und Zeugin verbringen eine Nacht zusammen – aber nicht mehr als das, denn Judith hat eine feste Beziehung. Ali wiederum versucht die Straßenkids ausfindig zu machen, deren brutale Prügelei er vor kurzem stoppte. Einer der Jungen ist seinen Verletzungen erlegen, hält aber noch den Behandlungsschein einer kleinen Township-Klinik in der Hand. In der Krankenstation erfährt Ali, dass alle Straßenkinder seit einiger Zeit spurlos verschwunden sind. Er setzt jetzt auf die Hilfe seiner Mutter, um den zweiten Jungen aufzuspüren. Dann überschlagen sich die Ereignisse……….

Der Film erhielt von der FBW das Prädikat besonders wertvoll

ab 8. Mai im Kino

mit:

Ali Sokhela: FOREST WHITAKER
Brian Epkeen: ORLANDO BLOOM
Dan Fletcher: CONRAD KEMP
Tara: TANYA VAN GRAAN
Dr. Oppermann: PATRICK LYSTER
CAST
Claire Fletcher: TINARIE VAN WYK LOOTS
Janet: IMAN ISAACS
Judith: ROXANNE PRENTICE
De Beer: REGART VAN DEN BERGH
David Epkeen: SVEN RUYGROK

[su_youtube url=“http://youtu.be/tMpR7WplT8k“]http://youtu.be/wOH5g4s_V7k[/su_youtube]

Die Geschichte der Apartheid

Apartheid (Afrikaans für „Gesondertheit“) steht für die Politik der rigorosen Rassentrennung, die 1910 durch erste Gesetze in der damals gegründeten Südafrikanischen Union begann. Schwarze wie auch Farbige und Asiaten erhielten kein nationales Wahlrecht. Des Weiteren war jeglicher sexueller Kontakt zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen verboten. Mit dem „Mines and Works Act“ von 1911 wurden Schwarze verpflichtet, ausschließlich niedrige Arbeiten zu verrichten. Der „Native Land Act“ von 1913 wiederum wies Siedlungsgebiete nur
für Schwarze aus und verbot ihnen, außerhalb dieser Territorien Land zu erwerben. Ihren Höhepunkt erreichte die Apartheid indes erst nach dem Zweiten Weltkrieg, angeheizt durch zahlreiche Streiks schwarzer Minenarbeiter. Mit der Drohung vor einer „schwarzen Gefahr“ gewann die rassistische Partei Nationale Partei NP 1948 die Nationalwahlen und etablierte mit verschiedensten Gesetzen eine strikte Rassentrennung, deren Einhaltung mit massiver Polizeigewalt durchgesetzt wurde. Ziel war es die Privilegien der weißen Minderheit zu schützen und zugleich billige schwarze Arbeitskräfte verfügbar zu haben.
Die Apartheid unterteilte sich in zwei Aspekte:
Die so genannte ‚kleine Apartheid’ beinhaltete die rassische Trennung im Dienstleistungsbereich, etwa das Verbot des Betretens von öffentlichen Parks für Schwarze, die separaten Abteile in öffentlichen Verkehrsmitteln oder unterschiedliche Eingänge bei öffentlichen Gebäuden. Die ‚große Apartheid’ bezog sich auf die räumliche Trennung im großen Maßstab. Mit den Homelands gründete die Regierung faktisch Riesenghettos, in denen ausschließlich Schwarze leben durften. Die gesetzlich verordneten Zugehörigkeit zu einer Rassenkategorie führte auch zu getrennten Schulsysteme mit unterschiedlich qualifizierten Lehrern. Das Wahlrecht war ausschließlich Weißen verhandelt. Widerstand wurde als krimineller Akt eingestuft.

Als Opposition gegen die Segregationspolitik hatte sich bereits 1912 der African National Congress formiert, der unter anderem in den 1920ern Streiks der schwarzen Minenarbeiter organisierte. Als 1960 in Sharpeville eine Gruppe friedlicher Demonstranten erschossen worden war, wurde der Widerstand zunehmend gewalttätiger. Das Massaker löste nationale Unruhen aus, die die südafrikanische Regierung brutal unterdrückte. Der ANC gründete 1961 einen bewaffneten Flügel, dessen Leitung der Anwalt Nelson Mandela übernahm. Nach einer Zeit im Untergrund
wurden Mandela und seine Mitstreiter 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt.
In den späten 60ern entstand die von Steve Biko begründete Black Consciousness-Bewegung, die die Werte der schwarzen Kultur betonte. Als die Regierung die bei den Schwarzen verhasste Sprache Afrikaans zwangsweise einführen wollte, kam es 1976 in Soweto zu Studentenunruhen, bei denen bis zu 1000 Schwarze ihr Leben verloren und viele Kinder und Jugendliche inhaftiert wurden. In den folgenden Jahren verstärkte sich der Widerstand, international fand sich das Regime zunehmend isoliert. Am 2. Dezember 1973 hatte die Vollversammlung der
UN die Apartheid geächtet. Die inneren Unruhen und die Sanktionen der europäischen Staaten und der der USA trieben die Schwächung der südafrikanischen Wirtschaft voran, die durch den Verfall des Goldpreises 1983 noch verschärft wurde.
Parallel hatte sich die nichtweiße Opposition besser organisiert und infolgedessen faktisch die Verwaltung der Townships übernommen. Zwischen 1985 und 1990 rief das Regime den Ausnahmezustand aus, sah sich aber aufgrund der weiter wachsenden Probleme gezwungen, zunächst geheimgehaltene Verhandlungen mit den Führern des ANC im Exil aufzunehmen.
1989 trat Frederik Willem de Klerk das Amt des südafrikanischen Staatspräsidenten an; ein Jahr später ließ er aufgrund des gewachsenen Drucks Nelson Mandela zusammen mit den übrigen politischen Gefangenen frei.
Oppositionsparteien wie der ANC wurden wieder legalisiert. De Klerk hob wesentliche Gesetze auf, die als Pfeiler der Apartheid galten. Nach den ersten freien Wahlen aller Südafrikaner wurde Nelson Mandela am 10. Mai 1994 für fünf Jahre erster schwarzer Ministerpräsident Südafrikas.

Foto: © Studio Hamburg Enterprises

 

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
Artikel: 3341

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.