Als Leila ihrem Ehemann Rafik nach Kalifornien folgt, um mit ihm eine Ehe zu gründen, war sie noch sehr jung und unerfahren. Ihre Eltern hatten Rafik für sie ausgesucht, und Leilas anfängliche Angst vor der Ehe und vor dem fremden Land überwand sie schließlich mit Hilfe ihres Glaubens, der Liebe und Fürsorglichkeit ihres Mannes. Zwei Töchter und einen Sohn bekam das Ehepaar. Hadia und Huda sind richtige Vatertöchter, der jüngere Sohn Amar wird besonders von Leila geliebt. Doch ist er von Beginn an anders. Nach seiner Geburt schreit er nicht gleich, seine kleinen Lungen funktionieren nicht sofort, und so kann Rafik ihn nicht auf den Arm nehmen und einen Vers ins Ohr flüstern.
Ist das der Grund dafür, dass er später gegen seine muslimischen Eltern rebelliert? Sich gegen den Vater auflehnt? Seine ältere Schwester Hadia wird zu seiner Vertrauten und ist so, wie ihr Vater es von seinem Sohn wünscht: ehrgeizig, gut in der Schule und voller Liebe für die Familie. Ihre eingeschränkte Rolle als Tochter aber bleibt Hadia erhalten. Sie darf nicht wie ihre Schulfreundinnen Partys besuchen oder bei einer Freundin übernachten. Dagegen hat Amar fast alle Möglichkeiten, doch er nutzt sie in einer Weise, die gegen die Werte der Familie verstösst. Er trinkt Alkohol, flucht und verweigert schulische Leistungen.
Aber er ist auch liebenswürdig, höflich und charmant und verliebt sich in Amir, Tochter einer einflussreichen Familie, die ebenfalls von ihm entzückt ist. Dabei geht Amir ein großes Risiko ein. Doch Amar will alles für sie tun. Er strengt sich an, um die Kurse für die Aufnahme für ein Medizinstudium zu schaffen, nur um den Ansprüchen der Familie Amirs zu genügen. Doch dann kommt alles anders, und nach einem Streit mit dem Vater läuft Amar von zu Hause weg. Nun nimmt Hadia nach und nach seinen Platz ein. Drei Jahre später heiratet sie einen Mann ihrer eigenen Wahl. Amar kommt zur Hochzeit der Schwester. Wird er sich wieder in das Familienleben einfügen?
Der Debütroman „Worauf wir hoffen“ der Autorin Fatima Farheen Mirza gibt einen tiefen Einblick in eine Familie, die versucht, streng nach den Regeln ihres Glaubens zu leben, während sie sich in einem Kulturkreis befindet, der diese religiösen Bezüge nicht kennt. Die nachkommende Generation bewegt sich zwischen diesen Welten und erlebt Zwiespältigkeit, Verlorenheit und Identitätskrisen. Das einzige Mittel dagegen ist bedingungslose Liebe, um die Familie zusammenzuhalten.
Eine tief berührende Geschichte, die aber auch Vourteile zu beseitigen vermag, nachdenklich stimmt und zudem von der ersten bis zur letzten Seite fesselt, weil das Thema uns alle angeht.
Worauf wir hoffen von Fatima Farheen Mirza
Roman
Hardcover auch als Hörbuch
Aus dem amerikanischen Englisch von Sabine Hübner
Deutsche Erstausgabe, 480 Seiten, ISBN 978-3-423-28176-8