Lara liebt ihre einjährige Tochter Olivia sehr, doch meistens ist sie mit ihr tagsüber allein. Der Sommer ist heiß und die Hitze macht ihr zu schaffen. Sie fühlt sich von ihrem Freund Jacob (Thomas Schubert), der als Koch arbeitet, vernachlässigt. Wenn er abends nach Hause kommt, ist er müde und Lara schafft es manchmal noch, als Taxifahrerin etwas Geld zu verdienen.
Die Beziehung der beiden ist richtig schwierig geworden. Sie reden kaum noch miteinander, und Sex gibt es so gut wie gar nicht mehr. Langsam zweifelt Lara an ihrer Attraktivität. Auch ihr Wunsch, einmal Medizin studieren zu können, hat sie begraben, als sie schwanger wurde. Jacob geht es ebenfalls nicht gut. Er wird von seinem Chef ständig kritisiert und ist völlig frustriert. Der heftige und einmalige Sex mit einer Kollegin ist bedeutungslos.
Lara ist schließlich so verzweifelt, dass sie in Jacobs Restaurant auftaucht und Olivia dort absetzt. Sie flüchtet in ihre Heimat Südtirol zu ihrer Schwester Ida (Barbara Krzoska), die sie über zwei Jahre lang nicht gesehen hat. Hier wird sie zunächst nicht mit offenen Armen empfangen. Können die Schwestern wieder zueinanderfinden? Und kehrt Lara zu ihrer Tochter und ihrem Freund zurück?
Mutter zu sein, folgt gerade heute keinem vorgezeichneten Plan oder einem einzigen Rollenschema, sondern ist so individuell wie die Frauen selbst. Die Liebe zum Kind reicht jedoch nicht aus, so zeigt der Film, um die Mutterrolle zu akzeptieren und ins Leben zu integrieren. Insbesondere dann nicht, wenn das Kind eine mögliche Karriere verhindert hat. Im weiteren Verlauf des Films ist Lara auch nicht mehr als Mutter zu sehen, sondern arbeitet ihr Verhältnis zur Familie und ihrer Schwester auf.
Der Regisseurin und Drehbuchautorin Nancy Camaldo gelingt es in ihrem Film „Windstill“ punktgenau, aber auch sensible und tiefgründig die Sehnsüchte und Ängste junger Mütter und die Wichtigkeit ungeklärter Konflikte aus der Herkunftsfamilie deutlich zu machen. Der Film überzeugt durch seine ausdrucksstarke Bildsprache – das Ensemble haucht den Filmfiguren Authentizität und Lebendigkeit ein. Tolles junges Kino – unbedingt sehenswert.
Am 11. November 2021 startet WINDSTILL bundesweit im Verleih von W-film Distribution.
Wir verlosen 3x 2 Freikarten für die Vorstellung in der Filmpalette in Köln. Wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte, sendet eine E-Mail mit Name und Adresse an imk@der-kultur-blog.de . Das Gewinnspiel endet am 18. November. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
FESTIVALS / FILMPREISE
2021: Bolzano Filmfestival Bozen, IT, Wettbewerb
2021: Deutscher Schauspielpreis, DE, Nominierung: Beste Nebendarstellerin Barbara Krzoska
2021: Filmfestival Max Ophüls Preis, DE , Nominierung: Bester Schauspielnachwuchs Thomas Schubert
2021: Filmfestival Max Ophüls Preis, DE , Nominierung: Bester Schauspielnachwuchs Giulia Goldammer
2021: Filmfestival Max Ophüls Preis, DE , Wettbewerb
2021: Filmz Mainz, DE, Offizielle Auswahl
2021: Fünf Seen Filmfestival, DE, Wettbewerb, Perspektive Junges Kino
WINDSTILL ist eine Produktion der Elfenholz Film GmbH (Produzentinnen: Sandra und Natalie Hölzel) in Co-Produktion mit dem Bayerischen Rundfunk (Redaktion: Natalie Lambsdorff und Tobias Schultze) und der Hochschule für Film und Fernsehen München. Gefördert wurde der Film mit Mitteln des FilmFernsehFond Bayern und IDM Südtirol Alto Adige. Neben Giulia Goldammer, Barbara Krzoska und Thomas Schubert ist in tragender Rolle Anselm Bresgott u.a. zu sehen.
Alle Fotos © W-film