Seit dem 27. Mai bis 24. September 2023 zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg (MK&G) ausgewählte Arbeiten von über 35 Gestalterinnen aus den Bereichen Grafik und Plakat, Fotografie
und neue Medien sowie Mode und Textil . Das sammlungsübergreifende Projekt macht Frauen in der Gestaltung stärker sichtbar und schließt Wissenslücken in der Sammlung des MK&G.
Den Anstoß gab die im Februar 2023 eröffnete Ausstellung „The F*word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“, in der die fehlende Repräsentation von Gestalterinnen in der Sammlung des
MK&G kritisiert wurde. Mit „Wiki Women“ führt das Museum diese Selbstkritik fort. Die Ausstellung rückt bewusst Werke und Biografien einzelner Gestalterinnen in den Fokus, zu denen bisher wenig oder noch gar nichts publiziert wurde.
Die ausgestellten Werke reichen von Ornamentstichen von der Reproduktionsgrafikerin Susanna Marie Sandrart (1678) über die Blumenstilleben der Amateurfotografin Alexe Grahl (1903) zu Modeentwürfen von Lavinia Schulz, einem von Marta Czeschka gefertigten Beutel aus Perlen und einem Plakatenwurf von Grete Gross für die Firma Montblanc (jeweils 1920er Jahre) bis zu Dagmar Hartigs freier künstlerischer Collage eines Damenschuhs (1980er Jahre) sowie dem Protestplakat der iranischen Grafikdesignerin Golnar Kat-Rahmani (2022).
Die Ergebnisse der Recherche und intensiven Auseinandersetzung mit der Sammlung des MK&G werden so zum Teil erstmalig veröffentlicht mit dem Ziel, mehr Sichtbarkeit zu schaffen und das bisher gewonnene Wissen gemeinsam mit der Öffentlichkeit zu ergänzen: In einem „Edit-a-thon“ am 12. August 2023 werden Artikel und Bildmaterial zu den Gestalterinnen in Wikipedia und Wikimedia Commons erstellt und rweitert. Alle Interessierten sind zum Mitmachen eingeladen und können sich über grafik@mkghamburg.de zur Veranstaltung anmelden.
WIKI WOMEN – WISSEN GEMEINSAM ERGÄNZEN
noch bis 24. September 2023 im MK&G Hamburg
Titelbild: Dagmar Hartig, Cover für Camera Magazin, 1981, Collage, MK&G, Eigentum der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, © Dagmar Hartig