Wien, die Hauptstadt Österreichs ist irgendwie anders. Im positiven Sinn! Und auch die Sprache der Bewohner*innen. Denn Wienerisch ist kein einheitlicher Dialekt, sondern je nach Regionen unterschiedlich gefärbt. Wien war immer schon mehrsprachig und das spiegelt sich in der Sprache und der einzigartigen Kultur der Weltstadt wider. Ob „Wapplern“, „Suderantinnen“ oder „Zuckergoscherln“: Vom sprachlichen Glanz der k.-und-k.-Zeit bis zu grantigen Flüchen zeigt die Linguistin Lisa Krammer in dem kurzweiligen Band „Wienerisch“, wie schön die Sprache Wiens ist.
Wie wird in der Metropole geflirtet und geschimpft? Was steckt hinter Wiener Schmäh und Wiener Grant? Über das Palavern in Kaffeehaus und in der Bim. Wer ist ein „echter“ Wiener? Warum lohnt es sich, die Wiener Sprachlandschaft genauer zu erkunden? Diese und viele weitere Fragen beantwortet dieses Buch und wirft dabei auch neue auf. Es ist ein informativer und unterhaltsamer Balanceakt, auch im Umgang mit Klischees und Stereotypen über Wien und Wienerisch. Egal ob Fiakergulasch oder Sachertorte, Laiwand oder Spompanadel: In diesem Buch werden sprachliche Besonderheiten der Region mit kulturellen Aspekten verwoben.
Der Autorin vermittelt in amüsanten Anektdoten, die sprachliche Veränderungen des Wortschatzes der vergangenen Jahrzehnte. Was hat es mit „ur leiwand“ eigentlich auf sich und was tun, wenn jemand „Hau di iwa d’Heisa!“ zu einem sagt? Außerdem gibt es zwischendurch immer wieder Musik – von Austropop bis Dialektrap. Der gesamte Soundtrack zum Buch ist im Liederverzeichnis am Ende des Buches zu finden.
Lisa Krammer ist Sprachwissenschaftlerin an der Uni Wien. In Ihrem Podcast mundART spricht Sie mit wechselnden Gästen über österreichische Dialekte und das Faszinosum Sprache. Wer Wien liebt, wird auch dieses Buch mögen, auch wegen der Illustrationen von Petra Holländer.
„Wienerisch: Zwischen ur leiwand und eh wuascht“ von Lisa Krammer
ISBN: 978-3-411-75691-9
Reihe: Dialekte
Seiten: 128
Verlag: Duden