Tom sieht aus wie vierzig – und was niemand ahnt – ist stolze 400 Jahre alt. Was liegt näher, als dass er Geschichte unterrichtet. Denn viele der geschichtlichen Ereignisse hat er selbst erlebt. Der Haken an der Sache ist jedoch, niemand darf je davon erfahren. Deshalb nimmt er jeweils nach acht Jahren eine neue Identität an. Was jedoch noch schwerer wiegt, Tom darf sich niemals verlieben. Vor langer Zeit liebte er eine junge Frau, die er verlassen musste, weil er sie durch sein Anderssein in Gefahr gebracht hätte. Aus dieser Beziehung ist eine Tochter hervorgegangen, die seine Veranlagung geerbt hat und ebenfalls sehr, sehr alt wird. Das ist lange her und seitdem ist viel passiert.
Doch die Vergangenheit in all ihrer Fülle und Dramatik drängt sich in Flash-backs immer wieder an die Oberfläche seines Bewusstseins und er muss ständig auf der Hut sein, um sich nicht zu verraten. Und er wünscht sich sehnlichst, seine Tochter zu finden. Denn er ist einsam. Auch wenn er zum jetzigen Zeitpunkt als Lehrer eine sympathische Kollegin getroffen hat, die sehr großes Interesse an ihm hat. Doch wie lange noch? Kann er sie in sein Geheimnis einweihen?
Kaum lässt er diesen Gedanken zu, muss er im Auftrag der Albatrosgesellschaft einen Freund dafür gewinnen, dieser Organisation beizutreten. Die Gesellschaft will Menschen, die ebenso wie Tom mehrere Hundert Jahre alt werden, Schutz gewähren und ein gutes Leben ermöglichen, doch mittlerweile wird sie zu einer Belastung für Tom.
Der Autor hat sich in seinem Roman „Wie man die Zeit anhält“ einem Thema gewidmet, das so alt ist wie die Menschheit, dem Wunsch, uralt zu werden. Fantastisch anschaulich, mit viel Sachverstand und sehr unterhaltsam versteht es Matt Haig, die Höhen und Tiefen eines solchen Lebens zu schildern, sodass der Leser/die Leserin den Eindruck gewinnt, er hätte all das selbst erfahren und erlebt.
Wie man die Zeit anhält
Matt Haig
Deutsche Übersetzung: Sophie Zeitz
ISBN 978-3-423-28167-6
Verlag: dtv
Matt Haig wurde 1975 in Sheffield geboren und hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über 30 Sprachen übersetzt wurden. In Deutschland bekannt wurde er mit dem Bestseller ›Ich und die Menschen‹.