Sie liefern Inspiration für zahlreiche Filme und Romane – Spione. Jetzt sind sie in einer Ausstellung gelandet. In der Schirn Kunsthalle in Frankfurt ist eine umfangreiche Ausstellung zum Thema zu sehen.
So glamourös Spioninnen und Spione in der Populärkultur präsentiert werden, so gesellschaftlich brisant sind ihre in verdeckten Aktionen gewonnenen Informationen. Spionieren bedeutet, sich ohne Wissen und Berechtigung geheimes Wissen und Informationen anzueignen. Ein gefährliches Unternehmen also.
Spionage, die fast so alt ist wie die Menschheit, hat sich im Zuge des technologischen Fortschritts weiterentwickelt. Meist auf militärischem, oft aber auch auf wissenschaftlichem und industriellem Gebiet eingesetzt, spielt sie in der politischen Sphäre aller Länder eine wichtige Rolle, nach innen wie nach außen.
Wurden in der Vergangenheit Einzelpersonen oder Staaten durch nationale Regierungen ausgespäht, machen in Zeiten der digitalen Kommunikation Bürger Staatsgeheimnisse öffentlich oder Whistleblower prangern die Ausspionierung der Bevölkerung durch die eigene Regierung an. Vor diesem Hintergrund erwacht ein neues Interesse an den Strategien der Geheimhaltung.
We Never Sleep beleuchtet das Thema Spionage durch das Prisma zeitgenössischer Kunst und Gestaltung – vom Beginn des 20. Jahrhunderts über das „goldene Zeitalter“ im Kalten Krieg bis zum aktuellen Kontext medialer Überexponierung. Die Ausstellung trägt anspruchsvolle Werke
zusammen und umfasst vielfältige künstlerische Strategien. Neue und schon vorhandene Projekte sowie eine Sammlung unerwarteter Objekte finden dabei auf unorthodoxe Weise Eingang in die Ausstellung.
Eine interessant Ausstellung in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt, die noch bis zum 10. Januar 2021 zu sehen.
Zudem gibt es ein umfangreiches Zusatzprogramm. Ein Katalog zur Ausstellung ist ebenfalls erschienen.
Titelfoto: WE NEVER SLEEP, Ausstellungsansicht, Metahaven, The Sprawl:
Propaganda about Propaganda, 2016, © Schirn Kunsthalle
Frankfurt, 2020, Foto: Norbert Miguletz