Wasser ist ein wichtiges Element – ohne Wasser sind wir verloren. In den Erzählungen des Autors John von Düffel spielt Wasser in verschiedenster Form eine Rolle: Welche Anziehungskraft muss Wasser auf einen Menschen ausüben, wenn er sich sogar bei Minusgraden ins Wasser der Ostsee wagt und seinen Körper unter das Regiment des Verstandes zwingt, Fliehreflexen zu widerstehen, nicht aufzugeben, sondern zu schwimmen?
Das Wasser als Ort, der so vielen Menschen schon den Selbsttod ermöglicht hat, hier gibt ein Lehrer auf, der schon längst weiß, dass man anderen Menschen nie das vermitteln kann, was man möchte, sondern nur das Unfreiwillige. Ein kleiner Sohn, der im hoteleigenen Swimmingpool erfährt, dass das Wasser sein Element ist und zudem dafür sorgt, dass die Beziehung zu seinem Vater zutiefst vertrauensvoll wird. Auch wenn der ihm schon lange nicht mehr „das Wasser reichen kann“, wenn es darum geht, wer am längsten unter Wasser bleiben kann.
Ein Naturteich im Garten verbirgt ein Geheimnis, dass erst kurz vor dem Tod des Vaters gelüftet wird, aber der Tochter endlich die letzten Zweifel über ihr Verhältnis zu ihrem Vater nimmt.
Das Wasser als reinigende Kraft ist nichts Neues, täglich erleben wir es am eigenen Körper, doch wirkt es auch reinigend auf die Seele? Oder ist das nur ein Vorwand, den ein exzentrischer Architekt benutzt, um in den genußvollen Anblick nackter, schöner Frauenkörper zu kommen, die in seinem nach ungewöhnlichen Kriterien gestalteten Swimmingpool schwimmen sollen.
Die elf Geschichten des Autors greifen in schönster erzählerischer Form Geschichten auf, die uns das Leben beschert, mal erfreulich, mal traurig, doch immer sorgt Wasser für den entscheidenden Kick. Ein ganz toller Erzählband – unbedingt lesen. IMK
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John von Düffel
Wassererzählungen
256 Seiten, Hardcover
ET: 13.02.2014
ISBN 978-3-8321-9744-5
Verlag: Dumont
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