Als plötzlich in der Normandie Vögel vom Himmel fallen, wird das in der Hauptstadt Frankreichs nicht besonders ernst genommen. Dagegen empfindet der Protagonist des Romans Warum die Vögel sterben es als Aufforderung, alles stehen und liegen zu lassen. Nun ja, vielleicht ist es ja auch seine Doktorarbeit, die endlich fertig werden soll und ihn vom Schreibtisch wegzieht, um schließlich auf dem Passagierschiff „Seine Princess“ zu landen. Wenn solche alarmierenden Dinge in der Nähe seines Heimatortes passieren, muss er sich schließlich darum kümmern. Auf der „Seine Princess“ findet er unter den vorwiegend berenteten Passagieren auch einen sehr an seiner Recherche zur Ursache des Unglücks interessierten Mann. Er freundet sich schnell mit ihm an. Der große Altersunterschied spielt dabei keine Rolle. Sie wollen beide wissen, warum die Vögel scharenweise vom Himmel gefallen sind.
Auf dem Schiff gibt es wenig Turbulenzen, doch der Protagonist verliebt sich in die Zweite Schiffsoffizierin und gerät in einen körperlichen Disput mit einem Konkurrenten.
Dem eigentlichen Grund seiner Reise muss er darum wieder an Land nachgehen und trifft dabei auf seine familiäre Vergangenheit, die er anders als seine Notizen, nicht so schnell in Ordnung bringen kann.
Eine ungewöhnliche Reise in die Normandie und in das Seelenleben eines jungen Mannes mit unbekanntem Ziel. Denn wartet nicht immer irgendwo ein Unglück oder Missgeschick, das vom eigenen ablenken kann? Sehr gut erzählt, intelligent und witzig, mit informativen Nebenschauplätzen angereichert, ist der Debütroman eine wunderbare Lektüre, die überdies aufzeigt, wie sehr nicht nur Vögel, sondern auch die übrige Natur unter den Behandlungen des Menschen zu leiden haben. Unbedingt empfehlenswert.
Warum die Vögel sterben
Victor Pouchet
Übersetzt von: Yvonne Eglinger
192 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-8270-13774
Berlin Verlag