Der Opener „Ticking Boxes“ des Debütalbums „Phosphenes“ der neun Musiker, die sich Wanubalé nennen, ist gleich eine musikalische Erscheinung: blitzartige, akustische Wahrnehmungen, die farbig und südafrikanisch anmutend volltönend ins Ohr treffen. Kein Wunder, denn der Sound wird durch vier Bläser, zwei Drummer, Gitarre, Bass und Keyboard erzeugt.
Die Clubkultur Berlins hat die jungen Musiker geprägt, die die vibrierende Live-Jazz-Szene der Stadt mit Stilen wie Funk und Neo-Soul akustisch gemixt haben. Bedingt durch die deutliche Präsenz der Bläser schimmert auch ein wenig Bigband-Atmosphäre durch. Zudem sind raffinierte elektronische Beats zu hören.
Der Track „Strange Heat“ verbreitet zunächst mit fiebrigen Afro-Beat-Gitarren und satten Conga-Grooves tanzbare und melodiöse Klangmuster, bis am Ende die Saxofone jazzigeren Sound liefern.
„Fake Five“ beginnt mit einem Gitarren-Piano-Unisono-Motiv und erzählt eine jazzige Geschichte.
Es sind diese ausgeklügelten Arrangements, die den Kopf der Hörer*Innen und scheinbar im selben Moment tiefer rutschen und den Bauch erreichen.
„Phosphenes“ ist ein tolles Album, das ohne Gesang auskommt und doch so viel zu erzählen hat. Es wird vielen Musikliebhaber gefallen, denn die Gewinner des „Sparda Jazz Award live“ überzeugen durch kreative Vielfalt, schließlich sind es neun Stimmen, neun Musiker, die ein organisches Musikspektakel geschaffen haben.
Die Band:
Gabriel Rosenbach: trumpet, flugelhorn
Niko Zeidler: tenor/alto saxophone, flute
Anton Kowalski: bari saxophone
Jonathan Steffen: trombone
Max Feig: guitar
Moses Yoofee Vester: keys
Moritz Schmolke: bass
Heinrich Eiszmann: drums
Philip Schilz: drums
Phosphenes Tracklist:
1.Ticking Boxes
2.Strange Heat
3.Fake Five
4.Hickups
5.Abstract Concrete
6.Noto
7.U9 By Bike
8.Choose Your Truth
WANUBALÉ – Phosphenes
2LP | CD digipack | digital
release date: 27. September 2019
Agogo Records