Von Männern, die keine Frauen haben

Haruki Murakami Erzählungen, die von einsamen, verletzten, ungeschickten und liebenswerten Männern handeln

Männer, die keine Frauen haben, so wie der verwitwete Schauspieler Kafuku, der aber durch die Fahrkünste  einer Frau und deren Schweigen endlich zu einer entspannteren Sicht auf die Vergangenheit und über die längst vergangene Affäre seiner verstorbenen Frau hinwegkommt.
Kitarus „Yesterday“ von den Beatles hat einen eigenwilligen Text und Tanimura weiß nicht so richtig, ob es sein Freund damit Ernst meint. Der ist ohnehin sehr eigenwillig und macht ihm ein seltsames Angebot. Bis Kitaru seine Aufnahmeprüfung für die Elite-Universität in Tokio geschafft hat, soll sich Tanimura um Kitarus Freundin Erika kümmern. Es kommt auch zu einem Treffen, doch kann die Freundschaft zwischen den beiden Freunden dadurch beeinträchtigt werden?

Der Schönheitschirurg Tokai hält nichts vom Heiraten. Das heißt aber nicht, dass er deshalb auf die Beziehung zu Frauen verzichtet. Ganz im Gegenteil, manchmal hat er mehrere Geliebte auf einmal. Damit er nicht mit den vielen Dates durcheinanderkommt, hat er einen Sekretär, der sich penibel darum kümmert, dass sich keine Überschneidungen ergeben. Bis Tokai sich plötzlich Hals über Kopf verliebt und darüber nachzusinnen beginnt, wer er eigentlich ist.

Auch wenn ihr Äußerliches wenig gemein hat mit der schönen Scheherazade, nennt Habare sie im Stillen so, denn sie ist eine wunderbare Erzählerin. Immer, wenn sie mit ihm geschlafen hat, beginnt sie zu erzählen und fesselt ihn mit Geschichten, deren Herkunft er nicht genau bestimmen kann. Zweimal in der Woche besucht sie ihn – nur das Wochenende ist Tabu, denn es gehört ihrer Familie. Sie ist für Habare die Verbindung zur Außenwelt. Mit der Zeit jedoch bemerkt er, dass der Sex und die Geschichten, die Scheherazade erzählt, untrennbar miteinander verbunden sind…

Kino betreibt eine Bar und ist ein Mann mit Prinzipien. Als er seine Frau eines Tages mit einem anderen Mann im Bett findet, schließt er wortlos die Schlafzimmertür, packt seine Sachen und verschwindet, um niemals zurüchzukehren. Er eröffnet eine Bar im ehemaligen Café seiner Tante und nennt sie Kinos Bar, nicht sehr originell, aber er ist zufrieden. Auch Frauen verkehren in seiner Bar. Eine Kundin übt unerklärliche Anziehungskraft auf ihn aus und obwohl sein Instinkt ihm davon abrät, sich mit ihr einzulassen, tut er es doch. Hungrig fallen sie übereinander her..

„Von Männern, die keine Frauen haben“, ist ein Erzählband des berühmten japanischen Schriftstellers Haruki Murakami mit sieben Geschichten, die seinen unverwechselbaren Erzählstil erkennen lassen und seine Art über die Liebe, Sexualität und Beziehungen zwischen Menschen zu erzählen – unvergleichlich schön ihn ihrer Klarheit und Eindeutigkeit. Erzählungen, die von einsamen, verletzten, ungeschickten und liebenswerten Männern handeln, die, auch wenn sie nicht alle auf der Suche sind, sich jedoch immer nach Frauen in ihrem Leben sehnen. Unbedingt lesenswert!

Haruki Murakami
Von Männern, die keine Frauen haben

ISBN 978-3-8321-9781-0
Verlag Dumont

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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