Ein besinnliches Musikstück zum Abend – zeitlos und schön. Ave María gehört zum Album „From Afar“ von Víkingur Ólafsson, das im Herbst 2022 bei Deutsche Grammophon erschienen ist. Es ist erfolgreichstes Stück und eine Transkription des Pianisten – Ave María von Sigvaldi Kaldalóns. Nun hat Ólafsson es an einem ungewöhnlichen Ort vor laufender Kamera gespielt, auf der abgelegenen Insel Engey vor der Küste von Reykjavík. Wie der Song entstand, zeigt am 2. Februar ein Clip auf dem YouTube-Kanal des Künstlers.
»Das Lied wird oft in dunklen Momenten des Lebens gespielt, es bringt Hoffnung und Licht …«
Kaldalóns (1881-1946), ein Isländer wie Ólafsson selbst, war sowohl Arzt als auch Komponist. Er arbeitete in der verlassenen Gegend der Westfjorde. Sein Ave María aber kennt fast jeder in seinem Land. Es basiert auf einem Volksmärchen, wurde einst für ein Theaterstück geschrieben und wird noch heute auf Isländisch gesungen. »Zeitlos schön« sei die Melodie, sagt der Pianist. 2007 brachte er eine Transkription zu Papier – seine erste – und widmete sie seiner Frau Halla. Heute wird sie weltweit gehört.
Winzig und unbewohnt ist die Insel, auf der das Video zu Ave María aufgenommen wurde. Passend zum Thema der Komposition, dem Titel des Albums und der langen musikalischen und sprachlichen Abgeschiedenheit Islands zeigen Regisseur Erlendur Sveinsson und Kameramann Baldvin Vernharðsson den Künstler allein auf Engey. Ein Hubschrauber musste ihm sein Instrument an diesen einsamen Ort fliegen, in dessen Ferne neben schneebedeckten Bergen die isländische Hauptstadt zu sehen ist mit ihrer markanten Silhouette der Hallgrímskirkja und der Konzerthalle Harpa.
Foto:
Titelbild: Engey, an island just north of Reykjavík, Iceland. | |
Date | 2 June 2012 |
Source | Own work |
Author | Navaro |