Fatah trällert ein französisches Chanson, während er seinen Gemüsegarten harkt, der hier am Rande der Wüste besonders viel Aufmerksamkeit benötigt. Doch noch mehr Liebe und Pflege widmet Fatah seiner einzigen und schönen Kuh Jacqueline. Neben seinen Töchtern und seiner Frau ist sie das Liebste, was er hat. Unscheinbar, weil schmächtig, in weiten Hosen, Brille und Halbglatze ist er doch ein liebenswürdiger Kerl, voller Optimismus und Lebensfreude. Nicht selten wird er von den Dorfbewohnern gehänselt, weil er mit Jacqueline redet und ihr so besonders zugetan ist, auch seine Frau nörgelt deswegen an ihm herum. Trotzdem hat er sich zum X-ten Mal darum beworben, seine Kuh auf der Landwirtschaftsmesse in Paris der Jury vorstellen zu können. Als auf dem Dorfplatz die Post ausgeteilt wird, ist es so weit, Fatahs Ausdauer hat sich gelohnt, er hält endlich die Einladung in den Händen, Jacqueline ist zur Messe eingeladen.
So weit, so gut, doch wer bezahlt die Reise? Die Dorfbewohner kommen zusammen und nach langem Hin und Her erhält er Geld, um die Reise antreten zu können. Seine Frau ist nicht sehr begeistert von dieser Reise, doch Fatah lässt sich nicht mehr aufhalten. In Marseille angekommen, macht er sich mit Jacqueline zu Fuß nach Paris auf den Weg.
Dabei erregt das ungewöhnliche Paar ständig Aufsehen, und beide, die schöne Jacqueline und der liebenswürdige und offenherzige Fatah aus Algerien, gewinnen im Sturm die Herzen der Menschen.
UNTERWEGS MIT JACQUELINE ist ein Kinoerlebnis
Die beiden auf ihrer turbulenten quer durch Frankreich verlaufenden Reise im Kino zu begleiten, ist ein wahres Vergnügen. Ein Roadmovie der besonders feinen und lustigen Art, in dem sich verschiedene Menschen begegnen,sich miteinander freundschaftlich verbünden und begeistert für eine Sache kämpfen.
Fatsah Bouyahmed, der die Hauptrolle in diesem Film spielt, macht das so authentisch, als wäre ihm die Rolle auf den Leib geschrieben worden – grundehrlich und humorvoll. Aber auch die anderen Schauspieler verleihen dem Film viel Lebendigkeit und Authentizität.
Der Regisseur MOHAMED HAMIDI wollte mit seinem Film auch zeigen „Wenn ein positiver, guter Mensch sich in ein unbekanntes Milieu begibt, erntet er das, was er sät. Ich wollte, dass er gastfreundlichen, offenen Menschen begegnet. Unser Held traut sich, einfach alles zu sagen – dabei helfen ihm seine Feinheit und Einfachheit, seine Freundlichkeit und sein Unbewusstsein –, und die Menschen nehmen es ihm nicht nur nicht übel, sie mögen ihn.“
Und das strahlt UNTERWEGS MIT JACQUELINE auch aus, Menschlichkeit, Humor und Wärme – also ab ins Kino – es lohnt sich !
Regie: MOHAMED HAMIDI
Drehbuch: MOHAMED HAMIDI, ALAIN-MICHEL BLANC und
FATSAH BOUYAHMED
Fotos: © Alamode