Im Hofcafé sitzt Undine (Paula Beer) mit Johannes (Jacob Matschenz), doch irgendwie stimmt die Chemie zwischen den beiden nicht. Undine muss gleich aufbrechen, um im Stadtmuseum Berlin ihre Museumsführungen zu beginnen. Sie ist Historikerin und arbeitet als Museumsführerin. Ihre Führung sind gut besucht und wie immer routiniert und interessant. Sie kennt sich mit dem Humboldtforum gut aus und weiß, warum Berlin auf Sumpfland gebaut wurde.
Doch bevor sie geht, sagt Undine zu Johannes, ich töte dich, wenn du mich verlässt. Als sie ihn später auch im Inneren des Cafés nicht findet, bricht eine Welt für sie zusammen und auch das große Aquarium des Restaurants, in das Undine sich stürzt. Durchnässt wird sie liebevoll von Christoph (Franz Rugowski) versorgt, der sich sogleich in Undine verliebt.
Sie treffen sich wieder – die zauberhafte Undine umgarnt den etwas naiven Christoph – eine neue Liebe beginnt. Und doch ist Johannes wie ein Schatten immer zugegen. Dann kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen Undine und Johannes. Wird ìhre Beschwörung wahr?
Es gibt zahlreiche Undine-Mythen. Der Name ist abgeleitet vom lateinischen unda, „Welle“ – ein weiblicher Elementargeist des Wassers in menschlicher Gestalt. Nur durch Heirat mit einem Menschen kann die Wasserfrau eine unsterbliche Seele erlangen. Kommt sie nach der Heirat wieder mit ihrem Elementarreich in Berührung, muss sie auf ewig dorthin zurückkehren. Verheiratet sich ihr Gatte neu, muss er sterben. Wird Undine verraten, muss sie in ihren Lebensbereich, das Wasser, für immer zurückkehren…
Regisseur Christian Petzold, der auch das Drehbuch schrieb, erweist sich hier als grandioser Film-Märchen-Erzähler – es gelingt ihm fantastisch, die geheimnisvolle Wasserfee in eine moderne und fast schon perfekte Frau umzuwandeln, die es nicht ertragen kann, wenn man sich von ihr abwendet. Doch das ist nur der äußere Schein. Undine bleibt ein Geschöpf zwischen Wasser und Erde und verzaubert, um durch die Liebe, auch außerhalb des Wassers, leben zu können.
UNDINE ist großes Kino mit eindrucksvollen Bildern rund um Liebe, Leben und Tod – hervorragend besetzt mit Paula Beer, Franz Rogowski, Maryam Zaree, Jacob Matschenz, Anne Ratte-Polle…
Ab 2. Juli im Kino zu sehen