Ein Festival, zwei Sender und eine Fülle musikalischer Entdeckungen: In seinem 20. Jahrgang bleibt Ultraschall Berlin, das Festival für neue Musik von Deutschlandfunk Kultur und kulturradio vom rbb, seinem Auftrag treu, wesentlichen Entwicklungen der zeitgenössischen Musik nachzuspüren, Komponisten und Interpreten in Beziehung zueinander zu setzen und aktuelle Werke in Maßstäbe setzenden Aufführungen zu präsentieren.
Die vier Konzerte des Festivals im RADIALSYSTEM V konfrontieren konzeptuelle mit innermusikalischen Fragen. hand werk aus Köln erprobt in „STROM“ konkrete physikalische Prozesse in der Musik. Das Ensemble Nikel aus Tel Aviv erkundet in der Besetzung E-Gitarre, Saxophon, Schlagzeug und Klavier seit langem die Grenzregion zwischen akustischer und elektronischer Kammermusik, und ermöglicht bislang ungehörte klangliche Varianten. Ascolta konfrontiert dezidiert politische Stücke über einen Gefängnisaufstand oder die Allgegenwart des Todes mit Werken, die ihre Thematik aus der Musik selbst entwickeln.
Einen Schwerpunkt des Festivalprogramms bilden Streichersoli. Der Kontrabassist Caleb Salgado unternimmt in seinem Solo-Recital eine Tour de force ins Innenleben der Klänge und fächert die ungeahnten Möglichkeiten des Kontrabasses auf überraschende Weise auf, u. a. in einer Fassung von Helmut Lachenmanns Violoncellostück „Pression“.
Ein wichtiges Markenzeichen von Ultraschall Berlin ist die Balance zwischen Ur- und Erstaufführungen sowie der Beleuchtung von Werken der jüngeren Vergangenheit in verändertem, aktuellem Kontext. So stehen Uraufführungen u.a. von Márton Illés auf dem Programm. Die Vermittlung Neuer Musik ist ein zentrales Anliegen des Festivals. Gespräche mit Musikerinnen und Musikern, Komponistinnen und Komponisten sowie das Schülerprojekt der UltraschallReporter werden in diesem Jahr ergänzt durch die Zusammenarbeit mit dem Institut für Neue Musik der beiden Berliner Musikhochschulen, Klangzeitort.
Das Kölner Kammermusikensemble hand werk
Wie klingt Elektrosmog? Wieviel musikalisches Potenzial steckt im Brummen offen liegender Kabel oder einer missglückten Powerpoint-Präsentation? Wie lässt sich das ebenso lästige wie faszinierende Phänomen der Rückkopplung visualisieren? In seinem Programm HAND WERK UNTER STROM untersucht das junge Kölner Kammermusikensemble hand werk, 2018 zum ersten Mal bei Ultraschall Berlin, physikalische Prozesse in Musik und befragt die modisch gewordene Interaktion von akustischen Instrumenten und deren elektronischer Erweiterung auf ihre Notwendigkeit.
Ultraschall Berlin
Festival für neue Musik
SA 20. Januar
Weitere Informationen und das komplette Programm unter www.ultraschallberlin.de.
Karten 15 € | ermäßigt 10 € | Tagesticket 45 € | ermäßigt 30 €
Ticketbüro des RADIALSYSTEM V, online zzgl. Gebühren.
Foto: hand werk © Rainer Rauen