Das Stück mit dem Tim Allhoff sein Album „Silence Is Something You Can Actually Hear“ eröffnet, ist Edvard Griegs ARIETTA. Ein klassisches Werk, das er jedoch sehr jazzig mit perlenden Klavierläufen wunderbar interpretiert. Seine darauf folgende Eigenkomposition KANON ist eine sehr meditative Komposition. Daran lässt sich ablesen, dass sein Musikansatz sehr innovativ ist. Tatsächlich bezeichnet sich Tim Allhoff als Grenzgänger, der die Musik bewusst als gegenwärtig und kommunikativ versteht.
Auf der Bühne will der Pianist eine Verbindung zwischen seiner Musik und seinem Publikum herstellen. Und ein Zeichen setzen, die Stille in der Musik verorten und Kontemplation fördern. Etwas, dass wir gerade heute brauchen: im Moment zu verweilen, getragen von atmosphärisch melancholischen Klängen in die eigene innere Welt eintauchen.
Tim Allhoff ist ein erfahrener Arrangeur und Auftragskomponist, der bereits für viele verschiedene Besetzungen geschrieben hat. Darum ist es auch wenig verwunderlich, dass sich auf diesem Album nicht ausschließlich Soloklavierstücke finden, sondern mit Musikern der Vienna Morphing Soloists und dem SIGNUM Saxophonquartett fantastische Gastmusiker/innen zu hören sind.
Für die berührende Bearbeitung von Henry Purcells DIDO’S LAMENT begleitet ihn das Streichquartett, ebenso bei Theo Mackebens SCHLUMMERLIED, Sibylle Baiers I LOST SOMETHING IN THE HILL oder seiner Version des Depeche Mode Klassikers ENJOY THE SILENCE, dessen Titel so wunderbar die Botschaft des ganzen Albums widerspiegelt. Das Quartett kommt außerdem noch einmal bei Allhoffs Eigenkomposition PRISMA zur Geltung.
Der Pianist spielt perfekt und mit seinem je eigenen Tempo. Mit seinem schönen Album spricht er nicht nur Klassik- oder Jazzfans an, sondern all diejenigen, die für die Musik nicht sterben, sondern sie erleben wollen.
Tim Allhoff „Silence Is Something You Can Actually Hear“
Label: Neue Meister
LC: 06203
Vertrieb: Edel:Kultur
EAN CD: 885470029405
EAN Vinyl: 885470029412
VÖ: 06.10.2023