Wie kaum ein anderer prägte der Fotograf Thomas Höpker den Bildjournalismus in Deutschland. Seine Fotoreportagen führten ihn um die ganze Welt und machten ihn zum Zeugen großer politischer und gesellschaftlicher Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Er fotografierte in den Krisengebieten dieser Welt, portraitierte Städte wie New York oder Rom in einprägsamen Ansichten und dokumentierte in den 1970er Jahren den Alltag in der DDR. Dabei stellte Höpker stets die Menschen, denen er auf seinen unzähligen Reisen begegnete, in den Mittelpunkt seiner Arbeit.
Als Fotoreporter war Thomas Höpker ab den 1950er Jahren für die Münchner Illustrierte tätig, später für das Magazin Kristall und schließlich für den Stern. Bereits zu Beginn seiner Karriere als Fotograf sah er seine Aufgabe darin, „im engen Kontakt mit der Zeit zu leben, das Gegenwärtige zu ergründen und zu enträtseln“. Seine ab 1974 in der DDR entstandenen Reportagen sind eindrückliche Zeugnisse der Zeitgeschichte: Durch die Möglichkeit, seine als Journalistin in Ost-Berlin akkreditierte Ehefrau zu begleiten, war er einer der wenigen Korrespondent*innen, die das Leben in der DDR über mehrere Jahre dokumentieren konnten.
1976 zieht er nach New York und wird 1989 als erster deutscher Fotograf Vollmitglied der Agentur MAGNUM-Photos, deren Präsident er von 2003 bis 2007 war.
Im Rahmen der 10. Ausgabe des größten deutschen Fotofestivals, die am 2. März um 19 Uhr feierlich von Kultursenator Klaus Lederer im Amtsalon eröffnet wird, ist die Ausstellung
„Thomas Höpker – Intimate History“ im f³ – freiraum für fotografie bis zum 7. Mai 2023 zu sehen.
10. EMOP Berlin – European Month of Photography 2023
02. – 31. März 2023
Zudem erwarten die Besucherinnen Ausstellungen in rund 100 Kunst- und Ausstellungsorten wie der Helmut Newton Foundation, C/O Berlin, des Deutschen Historischen Museums, dem Palais Populaire oder der Akademie der Künste. Den Auftakt des EMOP Berlin 2023 bilden vom 2.–5. März die Opening Days.
Ein Highlight des EMOP Berlin 2023 ist am 3. März um 20 Uhr die Verleihung des Käthe-Kollwitz-Preises an Nan Goldin in der Akademie der Künste, wo noch bis zum 19. März die dazugehörige Ausstellung mit Fotografien aus fünf Jahrzehnten der US-Amerikanerin gezeigt wird.
Für den EMOP Berlin 2023 öffnen sich zudem einige Archive Berlins: In sechs Veranstaltungen führt der EMOP Berlin durch verschiedene (Foto-)Archive, darunter u.a. in die Stiftung für Fotografie und Medienkunst mit dem Archiv Michael Schmidt, in das Museum für Fotografie, das Walter Benjamin Archiv (Akademie der Künste) oder die Berlinische Galerie. In Gesprächen mit Sammlungsleiterinnen und Archivarinnen wird für einen Nachmittag etwas hervorgeholt, was sonst gut geschützt im Verborgenen bleibt. Das mit Disruptionen des 20. Jahrhunderts betitelte Format stellt mithilfe von Bildern und anderen Archivalien einen Zusammenhang her zwischen vergangenen Erfahrungen von Krieg in Europa und dem aktuellen Einbruch des Ukrainekriegs.
Eine Übersicht aller Orte, Ausstellungen und Termine finden Besucher*innen unter www.emop-berlin.eu