Nicht alltäglich ist es, wie sich Thomas Azir seit Jahren außerhalb gängiger Genre- und Formatgrenzen bewegt: Er nähert sich den eigenen Kompositionen eher so an, wie ein*e bildende*r Künstler*in oder ein*e Maler*in ein neues Werk in Angriff nehmen würde. Für sein neuestes Material hat sich der Niederländer nun auch von anderen Medien inspirieren lassen – unter anderem spielten Film und Fotografie eine wichtige Rolle – um so die eigene Herangehensweise und existierende Strukturen aufzubrechen.
Das dokumentarische Video zur neuen Single vereint Aufnahmen, die der französische Regisseur Laurent Chanez rund um den Globus gemacht hat. Bekannt u.a. für das Video zum AUFGANG-Song „Backstabbers“ – was ihm zwei Nominierungen bei den UKMVAs („Best Editing“, „Best Cinematography“) sowie den Preis in der Kategorie „Best Cinematography“ bei den letztjährigen Berlin Music Video Awards bescherte – widmet sich der Regisseur den chaotischen Aspekten des Daseins und der Tatsache, wie brüchig die Beziehungen sind, auf denen unsere Existenz basiert.
„Ich finde, Laurent ist es damit gelungen, so etwas wie ‘die Seele der Welt’ einzufangen in diesen Beobachtungen, die er da im Verlauf des Jahres 2019 zusammengetragen hat. Kombiniert liest es sich so, als würde man ein Buch durchblättern, eine Ausgabe von National Geographic, dazu Instagram Stories und die Nachrichten… Der Clip bildet den Ist-Zustand der Welt ab, ohne Bewertung, ohne narrative Eingriffe“, sagt Thomas Azier über den Clip.
Im Moment ist der Ist-Zustand der Welt zwar ein anderer. Hoffentlich wird er bald – nur noch ein wenig besser – wiederhergestellt!
Foto: Still aus dem Video