[su_heading]Ein kämpferisches Biest welches sich windet und Feuer speit. Aber ein Kampf, der sich lohnt.[/su_heading]
Ein ziemliches Chaos aus Post-Punk Trümmern
Seit den ersten Tönen von „Love my name“ des Vorgäneralbums „Ornaments from the Silver Arcade“ mit seinem ultra-catchy Rhythmus war ich gefangen in diesem Lied und kam nie mehr los. Für mich war dies einer der Höhepunkte der letzten Jahre. Obwohl sehr simpel und repetitiv ist es trotz allem extrem clever und nuancenreich produziert. Der Rest von „Ornaments“ war dann ein Killer-Rock-Album.
Sick Octave beginnt mit einem Kinderchor welcher Nummern aufzählt und mündet in den rasanten Elektro-Rocker „Owls of Athens“ mit einem verströrenden Trompeten-Sample und manischen Vocals von Henry Dartnall. Ein Start nach Mass, aber auch ein Trügerischer denn was danach folgt ist nicht mehr einfach zu klassifizieren und es ist ein ziemliches Chaos aus Post-Punk Trümmern mit schönen Pop-Momenten, Chörchen, Prog-Synthesizern, Handclaps, Babystimmen, verheissungsvolle Klick-klick-Beats und jedes Lied mal wieder was Neues.
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Freut man sich darüber dass „We could be blood“ ein aufgeräumtes Pop-Lied mit altmodischem Refrain ist und im übersichtlichen zweieinhalb Minuten Kleid daher kommt, so ist „All tied up“ ein Start-Stopp Lied ohne Fokus und Melodiebogen und „White sands“ ein arythmitsches, verzerrtes Stück Post-Punk mit einen Beasty Boys Refrain.
In diesem Stil geht es weiter und weiter über Steinfelder ohne Wegmarkierungen wo man sich schnell mal einen Knöchel verstaucht und saftige Wiesen in die man sich am liebsten hinlegen würde um die Sonne zu geniessen und ein Gänseblümchen in den Mund zu stecken.
Gibt es Prog-Post-Punk?
Jedoch, nicht jedes Experiment ist voll geglückt. Das schwierige, unmelodiöse „Preset Columns“ verwirrt und ist anstrengend und so zurückhaltend und unmelodiös, dass man schlichtweg nicht versteht wie man dieses Stück Eigenbrötler-Musik direkt in die Mitte der Platte setzen konnte. Die Entschädigung folgt aber bereits ein Stück weiter mit fast quietschenden „je je je je je je je“ und einem „Bella Bella“ Refrain welcher ein wenig an das famose „Battle“ von Blur erinnert.
Gut möglich dass die Young knives hier ein Album für die Ewigkeit abgeliefert haben (Vielleicht ein ähnliches wie McLusky mit „Do Dallas“ oder The cooper temple close mit „Kick up the fire and let the flames break loose“), aber auch möglich dass es nun tatsächlich das Ende Ihrer schwierigen Karriere bedeutet, denn das Album mussten sie via Kickstarter finanzieren. Schade wäre es allemal.
Fazit: Sperrig zwar, es passt nicht in jeden Schrank, heterogen, aber eben auch verdammt faszinierend wie variabel sich die Young Knives hier zeigen.
Anspieltipps: Owls of Athens / Marble Maze / Bed warmer / Bella Bella
Die Platte kommt am 11.04.2014 in die DACH Region.