Christian (Claes Bang), gutaussehender und smarter Kurator eines der größten Museen in Stockholm, bereitet eine Ausstellung vor, die alle vorhergehenden in den Schatten stellen soll. „The Square“ – ein unscheinbares Quadrat, dass jedoch einen Ort darstellen soll, der Schutzsuchenden Zuflucht und Hilfe bieten will. Vertrauensvoll könne sich jeder dahin wenden und gewiss sein, dort Hilfe und Fürsorge zu erhalten.
Dabei sind Straßen und Plätze rund um das Museum mit hilfesuchenden Bettlern nahezu gepflastert. Und als der viel beschäftigte Kurator auf dem Weg in sein Museum ausgeraubt wird, nachdem er sorgfältig sein stylishes Apartment abgeschlossen hat und seinen Tesla gut gesichert in der Tiefgarage weiß, ist es mit seinem ohnehin minimalen Vertrauen in seine Mitmenschen gänzlich vorbei.
Aber er ist sich sicher, dass er Geldbörse und Handy wieder bekommen und die noch zu bewerkstellende Medienkampagne rund um die Ausstellung im Griff haben wird.
Sein engster Mitarbeiter Michael hilft ihm, das Handy zu orten und einen Drohbrief zu entwerfen, der in diesem höchst zwielichtigen Wohnkomplex verteilt werden soll. Tatsächlich meldet sich auch tags darauf jemand. Christian erhält einen großen Umschlag, in dem sich seine Geldbörse und sein Handy befinden.
Glücklich verteilt er ein paar Almosen und feiert abends eine große Party im Museum. Dort trifft er auch die Journalistin Anne, mit der er schließlich die Nacht verbringt. Seine Kampagne hat er derweil aus dem Blick verloren – er verlässt sich ganz auf seine Mitarbeiter. Dass das ein Fehler ist, bemerkt Christian zu spät. Es kommt zu einem Eklat. Denn das Kampagne-Youtube-Video bekommt zwar in Sekundenschnelle eine hohe Klickrate, ist aus ethischen Gründen jedoch sehr umstritten.
Am Vorabend der Ausstellungseröffnung wird zu einem großen Festbankett geladen. Eröffnet wird es von einer Gorilla-Performance des Künstlers Oleg Rogozijn, der seine Kunst so perfektioniert hat, dass die Gäste nicht mehr unterscheiden, ob der Gorilla ein Mensch oder der Mensch ein Gorilla ist. Das Bankett endet ebenfalls mit einem Eklat.
Der Regisseur Ruben Östlund hat bereits durch seinen Film „Höhere Gewalt“ in Cannes für Aufmerksamkeit gesorgt. Ging es dort um Rollenbilder und zwischenmenschliche Kommunikationsprobleme, so wird in THE SQUARE die Kunstszene zum Dreh- und Angelpunkt und mit ihr die Frage, inwieweit Kunst als kultureller Überbau gesellschaftliche Widersprüche aufzeigen und menschliche Verantwortungslosigkeit entlarven kann.
Der Film stellt diese Fragen mit feinem ironischem Humor und beantwortet sie sogleich mit einer vielfältigen und subtilen Bildersprache. Allein wegen der Gorilla-Performance lohnt es sich, die brillante Film-Satire THE SQUARE anzusehen. Doch auch der Hauptdarsteller Claes Bang (Die Brücke), der Schauspielstar Elisabeth Moss (Mad Men) und Dominic West (The Wire) machen den Film extrem unterhaltsam, auch wenn er uns allen einen Spiegel vorhält. Es wird Zeit, wieder mal ins Kino zu gehen!
Regie und Buch: Ruben Östlund
im Verleih von Alamode Film
Seit 19. Oktober 2017 in den Kinos