Der Traum von der großen weiten Welt – das ist es, was die Aborigine-Schwestern Gail (DEBORAH MAILMAN), Julie (JESSICA MAUBOY) und Cynthia (MIRANDA TAPSELL) seit ihrer Kindheit verbindet. Bei einem lokalen Talentwettbewerb entdeckt Dave Lovelace (CHRIS O’DOWD) ihre stimmliche Begabung. Der trinkfeste irische Musiker mit einem Herz aus Gold begeistert die Mädchen für Soul-Musik und verpasst den Rohdiamanten im Eiltempo den nötigen Schliff: The Sapphires sind geboren! Doch das eigentliche Abenteuer beginnt erst, als die Schwestern ein Engagement als musikalische Truppenbetreuerinnen in Vietnam ergattern.
ANMERKUNG DES REGISSEURS und interessante Details zum Casting ..
„Bei der Lektüre des Drehbuchs spürte ich, wie plötzlich Energie und Emotionen durch meine Adern pulsierten. The Sapphires sind vier schwarze Frauen um die 20, denen sich eines Tages unerwartet die Chance bietet, die Lebens-umstände, in die sie hineingeboren wurden, zu überwinden, ihr musikalisches Potenzial auszuschöpfen und sich zu großartigen Menschen zu entwickeln. 1968 war in Australien die Kluft zwischen den Rassen gewaltig. Aborigines hatten gerade erst das Wahlrecht erhalten. Meine eigene Großmutter starb 1966 – buchstäblich als Außenseiterin in ihrem eigenen Land. In unserem Film gelingt es vier dieser Außenseiterinnen, deren Talent so groß ist wie ihr Kampfgeist, mit Hilfe eines Iren – und unterlegt mit dem akustischen Herzschlag der Soulmusik – aus der anonymen Masse herauszutreten, um in Vietnam für die Soldaten zu singen. Es ist die Chance ihres Lebens, mit der sie vorübergehend die Freiheit erlangen. Soulmusik spielt bei diesem Projekt eine entscheidende Rolle. In meiner Familie wuchsen wir mit den Songs von Aretha und Marvin und Sly and the Family Stone auf. Die einzigartige Kraft dieser Musik liegt darin, dass sie klassenübergreifend geliebt wird. Sie ist hoch ansteckend, lässt einen nicht mehr los und hat etwas Beseelendes. THE SAPPHIRES basiert auf einer wahren Geschichte, und sie spiegelt all die Qualitäten normaler Menschen wider, die unter widrigen Umständen Außergewöhnliches erreichen: Vier sexy, talentierte, starke junge Frauen treffen eine Entscheidung und nehmen ihr Glück in die Hand. Meine Großmutter hatte dieses Glück nie, doch ich habe es ihrem Mut und ihrem starken Charakter zu verdanken, dass es mir heute vergönnt ist.“
Wayne Blair
Das Casting
„Es war eine echte Herausforderung“, sagt Produzentin Kylie du Fresne, „denn die Mädchen mussten vom Typ her sehr unterschiedlich sein, sie mussten Aborigines sein, und im Idealfall sollte mindestens eine von ihnen großartig singen können. Wir mussten auch darauf achten, dass sich die Stimmen dieser vierköpfigen Girl-Group ergänzen, und diese Stimmen-Balance war letztlich genauso wichtig wie das darstellerische Können. Es gab also im Gegensatz zu einem normalen Casting zwei oder drei Punkte mehr, auf die wir achten mussten.“ „So viel Zeit haben wir noch in kein Casting investiert“, fährt Rosemary Blight fort. „Am wichtigsten war natürlich die Besetzung der vier Mädchen. Wir konnten zwar auf die verschiedenen Bühneninszenierungen und ihre unterschiedlichen Mädchen-Kombinationen zurückgreifen. Aber Wayne, der ein Händchen für die Wahl der Schauspieler hat, wollte sehr gründlich sein und sicherstellen, dass er die perfekten Leinwand-Sapphires zusammenstellt. Wir richteten also eine Webseite ein und unsere Casting-Frau Nikki Barrett verschickte nicht nur Mails an sämtliche Aborigine-Gemeinden im Land, sondern auch an alle Schauspielschulen, in denen wir interessierte Mädchen darum baten, Testszenen und Gesangsproben auf unsere Webseite zu laden. Zu sehen, was dabei zusammenkam, war sehr aufregend.“
Zum eigentlichen Castingprozess luden sie dann rund 150 Schauspielerinnen ein – und probierten wochenlang Szene für Szene in den unterschiedlichsten Kombinationen. Am Ende entschieden sie sich für Deborah Mailman, Jessica Mauboy, Shari Sebbens und Miranda Tapsell – die perfekte Besetzung für die Sapphires.
HINTERGRUND: DIE ECHTEN SAPPHIRES
Inspiriert wurde THE SAPPHIRES von einer wahren Geschichte, in deren Mittelpunkt vier außergewöhnliche Aborigine-Frauen stehen: die Schwestern Laurel Robinson und Lois Peeler sowie ihre Cousinen Beverly Briggs und Naomi Mayers. Sie gehören dem Yorta-Yorta-Stamm an und wurden im Stammesgebiet entlang des Murray River im Norden des australischen Bundesstaates Victoria geboren. In den 1960er und 1970er Jahren sangen sie regelmäßig mit ihren zahlreichen Schwestern und Brüdern. In den späten sechziger Jahren tourten die Schwestern Laurel und Lois durch Vietnam, wo sie vor US-Soldaten auftraten – eine beachtliche Leistung für zwei junge Aborigine-Frauen, schließlich hatte ihr Volk gerade erst das Wahlrecht erhalten. Alle vier Frauen leben heute noch in Australien. Naomi Mayers ist seit 30 Jahren Direktorin des Aboriginal Medical Service. An ihrer Seite engagieren sich Beverly und Laurel unermüdlich, um die Gesundheitssituation der Aborigines zu verbessern. 1984 wurde Naomi mit der Ehrenmedaille Order of Australia ausgezeichnet. Lois Peeler, das erste australische Aborigine-Model überhaupt, arbeitet heute als Geschäftsführerin des Worawa Aboriginal College, einer weiterführenden Schule für junge Aborigine-Frauen, die die inzwischen verstorbene Hyllus Maris, eine ihrer sieben Schwestern, gegründet hatte; zuvor arbeitete Lois als Leiterin des Fremdenverkehrsbüros Aboriginal Tourism Australia.
Ein Film von
Wayne Blair
mit Deborah Mailman, Jessica Mauboy, Shari Sebbens,
Miranda Tapsell und Chris O’Dowd u.v.a.
Kinostart: 20. Juni 2013