„The Forest and the Girl“- Hazel Iris

Eine Fülle von Märchen und Mythen ranken sich um den Wald. Ebenso berühmte Musikwerke wie etwa Prokofjews „Peter und der Wolf“. Sie alle beschwören die Kraft und Wirkung des Waldes auf uns Menschen. Mittlerweile gibt es auch eine Reihe wissenschaftlicher Studien, die den heilsamen Einfluss eines Waldspaziergangs auf die Psyche belegen. Nach einem 60-minütigen Spaziergang in der Natur nimmt die Aktivität in Gehirnregionen ab, die an der Stressverarbeitung beteiligt sind.

Auch die Künstlerin Hazel Iris ist davon überzeugt, deren musikalische Themen sich immer um Natur und mentale Gesundheit drehen und darum, wie eng sie miteinander verbunden sind. Wir können nicht anders, als auf sie zu reagieren, denn wir „sind ein Teil unserer Umgebung. Und sie ist nichts anderes als eine Reflexion von uns“.

Mit ihrem neuen Musikstück „The Forest and the Girl“ fügt Hazel Iris den vielen mythischen Geschichten eine 18-minütige psychedelisch-atmosphärische Erzählung hinzu. Begleitet von einem Chorus bukolischer E-Gitarren erzählt das Stück von dem Spiel aus Dunkelheit und Licht.

„The forest and the Girl “ ist eine Einladung, die Angst vor dem Unbekannten zu überwinden. Inspiriert von Stücken wie Prokofjews „Peter und der Wolf“ knüpft es an der Tradition gotischer Geschichtenerzähler an. Hexenkinder und göttliche Offenbarungen leben in Gegenwart dieser Spoken Word Performance.
So beginnt das Stück mit einem einsam treibenden E-Bass-Ton, dem eine wirbelnde Aura aus E-Gitarren und Synthesizern folgt. Daraus ensteht eine emotionale und räumliche Landschaft, in der sich die Geschichte entfaltet.

„Es ereigneten sich so viele Tragödien bei so vielen Menschen in diesen volatilen Zeiten. Ich fühlte mich klein und verloren. Als kleines Kind habe ich es geliebt, Geschichten von weit, weit weg zu hören. Sie gaben mir das Gefühl, an einem sicheren Ort zu sein. Also habe ich eine Geschichte für mich selbst geschrieben. Ich hoffe, dass sie eine Bedeutung für andere hat.“

Für Iris war das gesprochene Wort mit Instrumenten zu verbinden eine Herausforderung. Gemeinsam mit der ehemaligen Austra Schlagzeugerin und TR/ST Produzentin Maya Postepski arbeitet sie an ihrem nächsten Album. Es wird 2023 veröffentlicht.

Hazel Iris (Kirstin Gerking-Rabach) stammt aus Kalifornien, USA, und lebt in Berlin. Sie behandelt Themen wie Emanzipation (der Frau) und den Zusammenhang zwischen mentaler Gesundheit und Natur. In der Welt der Klassik hat sie es geschafft. Sie studierte Operngesang in Deutschland und zog nach dem Studium nach London, wo sie bei weltbekannten Chören wie dem London Symphony Choir und dem Royal Philharmonic Choir unter der Führungen von Dirigenten wie Sir Colin Davis und Vladimir Jurowski sang. Doch das war nicht genug. Sie will ihre eigenen Geschichten kreieren und einem Publikum erzählen.
Ihr Debüt-Album Nine Sisters, produziert von Tom Biller (Karen O, Warpaint, Fiona Apple, Kate Nash) und Ali Helnwein (Florence & the Machine, Bryce Dallas-Howard), aufgenommen in Hollywoods berühmtem Sunset Sounds, enthält ein virtuoses Ensemble an Instrumenten. Jetzt in Berlin ergreift sie die E-Gitarre und gibt sich dem Minimalismus hin.

„The Forest and the Girl“ ist am 14. Oktober 2022 erschienen.
Exklusiv auf Bandcamp gibt es eine „Side B“- Instrumentalversion beim Download.

Ingrid
Ingrid

Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen.
Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.

Artikel: 3703

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.