The Bros. Landreth: Come Morning

Es gibt einen Ausdruck, der vom Blues über den Soul und Reggae bis zum Hip-Hop immer wieder auftaucht: Steady Rockin‘. Er beschreibt eine Musik, die sich sanft zurücklehnt und gleichzeitig beherzt die Initiative ergreift. Wie die der Band The Bros. Landreth. COME MORNING heißt das neue, soeben erschienene Album des Duos aus dem kanadischen Winnipeg. Nach getrennten, mäßig erfolgreichen Solokarrieren als Sidemen spielen die beiden Brüder Joey und Dave Landreth seit 2013 zusammen. Bereits ihr erstes Album „Let It Lie“ sorgte für Begeisterung und wurde in ihrem Heimatland Kanada mit dem begehrten Juno Award ausgezeichnet.

COME MORNING heißt das neue, soeben erschienene Album des Duos aus dem kanadischen Winnipeg, mit dem sie ihre bewährte feine Mischung aus US-amerikanischer Roots Musik und harmoniebetontem Soul fortsetzen. 

Beide Brüder singen mit sanften, warmen und von großer emotionaler Ausdruckskraft geprägten Stimmen, die man vielfach mit R’n’B/Soul-Sängern der alten Zeit verbindet. Alle zehn Songs zeichnen sich durch eingängige, schöne Melodien aus. Die subtilen Arrangements mit Gitarre, Klavier, Wurlitzer, Bass, Schlagzeug und sparsame Synthesizer-Klänge setzen farbenfrohe Akzente. Die Instrumentierung untermalt perfekt die Lyrics, in den es um Themen wie Verlust, Trauer und Liebe geht. Das klingt nach reichlich viel Schwermut, ist es aber nicht. Nachdenklich und von Herzen kommend wäre eine passendere Beschreibung.

Das entspannte „Stay“, mit dem das Album eröffnet, thematisiert das widersprüchliche Spannungsverhältnis zwischen dem Leben als Musiker auf der Straße und daheim bei der Familie. Schon nach einmaligem Hören bleibt die eingängige Refrain-Melodie im Kopf hängen.

„You Don’t Know“ Me“ ist ein Trennungslied allererster Güte, das davon handelt, dass zwei ehemals sich liebende Menschen den Kontakt zueinander verlieren. Joe Pisapias Pedal sorgt im Song für die passende Herzschmerz-Stimmung sorgt, während David Landreths pumpender Bass das langsam schlagende Herz klanglich umsetzt.

Der überragende Song ist „Don’t Feel Like Crying“ mit einer wunderschönen Pedal-Steel-Begleitung, die mit einigen atmosphärischen Gitarrenlinien effektvoll verwoben wird. Für pure Gänsehaut sorgt hier der hohe Harmoniegesang der kanadischen Sängerin Leith Ross, die hier einen Gastauftritt hat.

An anderer Stelle werden weniger traditionelle Instrumente eingesetzt, um dem Ganzen eine andere Note zu verleihen wie beim Song „Drive All Night“, wo der langsame, pulsierende Backbeat in der Einleitung und den Strophen von elektronischen Soundeffekt-Samples begleitet wird. 

Kanadische Musiker bekommen in den USA vielfach nicht die Anerkennung, die sie verdienen. In Deutschland sind sie häufig unbekannt. Das ist bedauerlich, aber leider wahr. Denn COME MORNING ist ein exzellentes Album, das Elemente des Roots-Rock, Americana und Singer-Song-Writer-Genre virtuos vermischt. Wer eines dieser Genre mag, sollte es sich unbedingt anhören.  

The Bros. Landreth haben kürzlich ihre internationale Tournee angekündigt, die sie unter anderem auch nach Hamburg, Köln und Berlin führen wird.  Für Vorbestellungen und weitere Informationen thebroslandreth.com.

The Bros. Landreth Silver Linings Tour 2022 

13.09.2022 Hamburg / Nochtspeicher 
14.09.2022 Köln / MTC 
15.09.2022 Berlin / Prachtwerk 
(Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.)
Tickets: www.myticket.de

Foto: (c) BnB-Studios

Standardbild
Hans Kaltwasser
Artikel: 431

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